idw - Informationsdienst
Wissenschaft
AUS DER MEDIZIN FÜR DIE MEDIEN 38 -2000
Am 16. November von 18:00 bis 20:00 Uhr telefonische Beratung über 0180 2456-654
Am 18. November, 10:00-13:00 Uhr, Vortragsveranstaltung in der Urania
Mit Veranstaltungen für Laien wird am 18. November in 50 deutschen Städten beim 1. Deutschen Lebertag über die
Viruserkrankungen der Leber, ihre Entstehung, Verbreitung, Erkennung und Behandlung informiert. Tagungsort in Berlin ist die "Urania", wo von 10:00 bis 13:00 Uhr Vorträge von Hochschullehrern der Charité und anderen Berliner Einrichtungen gehalten und in einer Rundtisch-Diskussion auch Fragen aus der Zuhörerschaft beantwortet werden. Etwa: Wer ist infektiös? Was ist zu tun,wenn ein Familienmitglied an Hepatitis erkrankt ist? oder: Welche Verfahren gibt es, um eine Krebsentstehung frühzeitig zu erkennen?
Die Veranstaltung ist kostenlos. Initiator ist die "Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm, Leber"(Gastro-Liga) in Zusammenarbeit mit der "Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten".
Um auch Interessierte zu erreichen, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen können oder ein persönliches Gespräch suchen, werden in mehreren Regionen Deutschlands zwei Tage zuvor Experten am Telefon zur Verfügung stehen.
In Berlin bietet die Medizinische Klinik (mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie)der
Charité über die Telefonnummer 0180 2456-654 vier Spezialisten auf, die bereits am 16.November zwischen
18:00 und 20:00 Uhr Fragen zu Lebererkrankungen beantworten. Die Klinik ist führend in Deutschland in der Früherkennung von Leberkrebs durch differenzierte Ultraschallverfahren.
An einer virusbedingten Leberentzündung (Hepatitis) sterben zehn mal mehr Menschen als an AIDS. In Deutschland muß jedes
Jahr mit 40 000 Neuerkrankungen an Hepatitis A Virusinfektionen gerechnet werden. Die Infektion hat ihre Ursache gewöhnlich in kontaminiertem Wasser und Lebensmitteln. Eine wirksame Impfung ist verfügbar, wird aber von den meisten Deutschen nicht genutzt. Daher haben Nichtgegeimpfte ein hohes Infektionsrisiko bei Reisen in Endemiegebiete, die sich gewöhnlich in Ländern mit niedrigem Hygienestandard befinden. Die Heilungsrate nach Infektion ist zwar sehr hoch, jedoch verlaufen zwischen 10 und 20
Prozent der Erkrankungen schwer und mehr als zwei Prozent der Infizierten sterben an der Krankheit.
Mit Hepatitis B Viren infizieren sich in Deutschland jedes Jahr etwa 50 000 Menschen. Bei etwa einem Zehntel verläuft die Infektion auf Dauer chronisch und endet in Leberzirrhose (Leberschrumpfung) oder auch Leberkrebs. Der Betroffene bleibt u.U. für den Rest seines Lebens Überträger der Viren, die über Blut oder Körpersäfte, häufig via Sexualverkehr, weiter gegeben werden. Auch gegen Hepatitis B kann man sich durch Impfung schützen. Die Vakzinierung hat sich angesichts der Schwere der Erkrankung stark durchgesetzt und in Deutschland auch wesentlich zur Senkung der Zahl von Neuerkrankungen geführt.
Schwerer noch wiegt die Infektion mit dem Hepatitis C Virus. Von den jährlich etwa 5000 Neuerkrankungen verlaufen bis zu 70 Prozent chronisch, ein Drittel der Erkrankten entwickelt eine Leberzirrhose und hat obendrein ein hohes Risiko, an Leberkrebs zu sterben. Eine sicher wirksame Therapie gibt es nicht. Die Übertragung erfolgt über das Blut, vermutlich aber auch noch über andere Infektionswege. Ein Impfstoff steht nicht zur Verfügung.
Während die chronischen Formen der Hepatitis B und C bis vor wenigen Jahren kaum ausheilten, ist heute dank neuer
Medikamente (Interferone u.a.) etwa jeder zweite Betroffene heilbar.
Silvia Schattenfroh
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Charité
Medizinische Fakultät der
Humboldt Universität zu Berlin
Dekanat
Pressereferat-Forschung
Dr. med. Silvia Schattenfroh
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
FON: (030) 450-70 400
FAX: (030) 450-70-940
e-mail: silvia.schattenfroh@charite.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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