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Wissenschaft
Kampf dem Schlaganfall
Ein Jahr Stroke Unit an der Neurologischen Universitätsklinik Freiburg.
In den westlichen Industrienationen ist der Schlaganfall eine der
Hauptursachen für dauerhafte gesundheitliche Behinderungen von
Menschen. Die Folgen sind mit immensen gesellschaftlichen und
ökonomischen Kosten für unser Gemeinwesen verbunden. Das Bundesland
Baden-Württemberg hat sich daher in einer Initiativmaßnahme en
chlossen, an allen Krankenhäusern der Maximalversorgung sogenannte
"Stroke Units" einzurichten, um eine möglichst frühzeitige Diagnostik
und Therapie von Schlaganfallpatienten zu ermöglichen. Dieses Konzept
sieht vor, dass Patienten vom ersten Tag an nebe der medikamentösen
Therapie auch physiotherapeutische, ergotherapeutische und
logopädische Behandlungsmaßnahmen erhalten.
Seit einem Jahr besteht auch an der Neurologischen Universitätsklinik
Freiburg eine solche "Stroke Unit". Diese Schlaganfallstation umfaßt
seit Anfang Dezember letzten Jahres sechs Betten. Weiterhin wurden
zehn so genannte Post-Stroke-Unit-Betten auf den Normalstationen der
Neurologischen Universitätsklinik, unter der Leit g des Ärztlichen
Direktors, Professor Dr. Dr. h.c. Carl Hermann Lücking, eingerichtet.
Vorteile dieser Art der Schlaganfallversorgung zeigen sich bereits in
einer Verkürzung der durchschnittlichen Verweildauer der Patienten
von 15,9 auf 10,4 Tage. Diese e ibt sich vor allem aus einer
Verringerung der Zeit zwischen Ereignis und Aufnahme in die Klinik,
sowie durch die Erhöhung der Zahl der Patienten, die direkt nach
Hause entlassen werden konnten. So werden im Jahr 2000 etwa 450
Patienten behandelt werden, d lediglich vier bis fünf Tage auf der
Station verbracht haben.
Die im Juni 2000 in Freiburg gegründete Arbeitsgemeinschaft
Schlaganfall Südbaden (ASS) und deren Vorsitzende, der Oberarzt an
der Neurologischen Abteilung des Freiburger Neurozentrums, PD Dr.
Andreas Hetzel, und der Chefarzt am Kreiskrankenhaus Emmendingen, Dr.
Klaus Wagner, fordern eine engere Zusammenarbeit mi den Reha-Kliniken
sowie Fortbildungen für Ärzte, um eine weitere Verbesserung zu
erzielen. Die ASS hat es sich zum Ziel gesetzt, flächendeckend
aktuelle Standards von der Prophylaxe bis zur Rehabilitation für die
Behandlung von Schlaganfallspatienten zu e wickeln und umzusetzen. Um
Unterschiede zwischen Stadt und Land in diesem Bereich zu minimieren,
sollen neue Methoden eingesetzt werden, die auch die
Allgemeinmediziner in ländlichen Gegenden enger in das Netz der
Schlaganfallversorgung einbinden.
Hierzu zählen vor allem Fortbildungen über das Internet sowi
e die Möglichkeit des Austausches mit Spezialisten. Dieses Projekt,
für das der Südschwarzwald als Referenz für ländliche Regionen
ausgewählt wurde, wird vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) unterstützt.
Um Risikofaktoren besser zu kontrollieren, ist es besonders wichtig,
Betroffene frühzeitig zu informieren und zu motivieren. Deshalb
sieht die ASS auch vor, Fortbildungen und Aufklärung zu diesem Thema,
zum Beispiel in Kooperation mit den Krankenkassen, zu intensivieren.
Kontakt:
PD Dr. med. Andreas Hetzel
Neurologische Universitätsklinik Freiburg
Breisacherstrasse 64
79106 Freiburg
Tel./Fax.: 0761/ 270-5309
E-mail: hetzel@nz11.ukl.uni-freiburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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