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Wissenschaft
Nach erfolgreichem Industrieeinsatz: OPTIS auf der Hannover-Messe '98
Eine Entwicklung aus dem Institut für Konstruktions- und Fertigungstechnik hat ihre Bewährungsprobe im Praxiseinsatz inzwischen erfolgreich bestanden: OPTIS (Off-line programmierte Testverfahren für Industrierobotersysteme), das von Dipl.-Ing. Eberhard Roos unter Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Arno Behrens (Fertigungstechnik) entwickelt wurde. Das neuartige Meß- und Kalibriersystem für Industrieroboter erlaubt es, die Positionier-(=Arbeits-)Genauigkeit von Robotern in industriellen Einsatzfeldern exakt zu bestimmen bzw. zu verbessern - und dies so, daß größere Ausfallzeiten der roboterunterstützten Anlagen vermieden werden können. Präsentiert wird OPTIS demnächst auf der Hannover-Messe im Rahmen des Norddeutschen Gemeinschaftsstandes (Halle 18, EG, Stand A 03).
Erprobt wurde OPTIS bereits im Werk Hannover der Volkswagen AG. Hier sind seit 1994 verschiedene Robotertypen des Herstellers Kuka im Einsatz. Bisher bestand für diese Roboter keine Möglichkeit, sie nach einem 'Crash' oder nach erfolgter Reparatur einzumessen. Infolgedessen mußte bei einem Roboterwechsel vor Ort mit erheblichen Ausfallzeiten durch erforderliche Programmkorrekturen gerechnet werden. Eine Vermessung mit der bei VW-Robotern verwendeten Meßvorrichtung hätte für die Kuka-Systeme je eigene 'Meßböcke' erfordert, was aus Kostengründen wenig sinnvoll erschien.
Mit OPTIS wurde eine Alternative gefunden und erprobt. Mit dem Meßsystem wurden beispielhafte Untersuchungen an unterschiedlichen Systemen durchgeführt - von der modernsten Bahnsteuerung bis hin zu älteren sog. 'Punktsteuerungen'. Wie die Volkswagen AG feststellte, wurden "im Verlauf der Untersuchung nachfolgende Vorteile des OPTIS-Meßsystems erkennbar:
- Vermessung schneller als bisher möglich, - Einmessen aller Typen an einer Meßvorrichtung, - Vermessung aller Achsen in einem Meßvorgang, - Direkte Anzeige der maßlichen Abweichungen einzelner Achsen, - Wiederholgenauigkeit der Roboter meßbar, - einfache Handhabung des Systems".
Nach dieser erfolgreichen Testserie befindet sich OPTIS nun regulär im Einsatz. Dies nicht nur im Volkswagenwerk Hannover, sondern auch z.B. bei der Firma Grundfos in Bjerringbro (Dänemark). Dort werden mit Hilfe von OPTIS Laserschweißzellen unter sehr hohen Genauigkeitsanforderungen kalibriert. Bislang sind, wie Eberhard Roos schätzt, ca. 45.000 von Grundfos produzierte Pumpenläufer in den Roboterzellen geschweißt worden, die mit dem an der Universität der Bundeswehr Hamburg entwickelten System kalibriert werden. Auch die Firma SEF - Scharnebecker Elektronik-Fertigung - setzt das System im Rahmen der Qualitätssicherung zur Kalibrierung ihrer Roboter inzwischen ein.
Weitere Informationen bei: Prof. Dr.-Ing. Arno Behrens / Dipl.-Ing. Eberhard Roos, Fachbereich Maschinenbau - Institut für Konstruktions- und Fertigungstechnik, Universität der Bundeswehr Hamburg, Holstenhofweg 85, D-22043 Hamburg; Tel. (0 40) 65 41 - 27 31 /-33 09, Fax (0 40) 65 41 - 28 39, E-Mail: Eberhard.Roos@unibw-hamburg.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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