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Wissenschaft
Auch in der Dienstleistungsbranche suchen Unternehmen verstärkt nach Absatzmärkten im Ausland. Dabei stehen Firmen vor der Frage, welche Leistungen sie als Standardelemente auch im Ausland einsetzen können und welche verändert werden müssen, um den Rahmenbedingungen des spezifischen Landes gerecht zu werden. Um diese Entscheidung zu erleichtern, entwickelten Wissenschaftler des Lehrstuhls für Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsmanagement der Universität Stuttgart eine Methode, mit der Dienstleistungsunternehmen Absatzmärkte sowie Beschaffungsmärkte für Material, Personal und Subdienstleistungen effizient miteinander vergleichen können. Mit der Methode lässt sich der Zeitaufwand für die Informationsbeschaffung um bis zu 500 Prozent verringern.
"Choice of Location Methode" (CoLM) heißt das Prozedere, das es Dienstleistungsunternehmen erlaubt, individuell sämtliche relevanten Indikatoren zur Auswahl von Ländermärkten zu erfassen, auszuwerten und zu dokumentieren. Diese systematische Zusammenführung von Indikatoren ermöglicht es Firmen, die Auswahl eines Landes transparent zu begründen. Hierzu ist die Choice of Location Methode in zwei Kategorien unterteilt: Zunächst werden im Rahmen einer Vorauswahl Länder ausgeschlossen, die beispielsweise aufgrund ihres allgemeinen Länderrisikos keinen attraktiven Absatz- beziehungsweise Beschaffungsmarkt aufweisen. Anschaulich gemacht wird der Ausschluss eines Ländermarktes von der weiteren Betrachtung durch eine Ampel. Färbt sich diese rot, so wird der betreffende Ländermarkt keiner weiteren Analyse mehr unterzogen.
Länder, deren Ampel in der Ländervorauswahl gelb oder grün anzeigt, werden einer genaueren Länderanalyse unterzogen. Hierbei wird mit Hilfe von allgemein zugänglichen Informationen ein Indikatorensystem aufgebaut, das eine detaillierte Analyse der betreffenden Absatz- und Beschaffungsmärkte zulässt. Die Vergleichbarkeit der einzelnen Indikatoren untereinander wird durch die Umrechnung der Indikatoren in eine einheitliche CoLM-Skala gewährleistet. Da ein Unternehmen die Gewichtung der einzelnen Indikatoren in Abhängigkeit von ihrer spezifischen Bedeutung frei variieren kann, haben die Analyseergebnisse eine hohe unternehmensindividuelle Aussagekraft.
Getestet wurde die CoLM bei Dienstleistungsunternehmen aus der Call Center Branche und aus dem Bereich der Technischen Dienstleistungen. Besonders im Call Center Bereich hat sich die Methode als sehr effizient, systematisch und effektiv erwiesen. Alle Testfirmen setzen die Methode nach wie vor erfolgreich in der täglichen Unternehmenspraxis ein. Die Methode wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojektes MARIS entwickelt. MARIS ist ein Forschungskonsortium aus Wissenschaft und Unternehmenspraxis, bestehend aus Mitarbeitern der Universitäten Stuttgart, der TU München, Bochum und Erfurt sowie Unternehmenspartnern aus den Bereichen IT-Dienstleistung, Gebäudemanagement, Prüf- und Zertifizierdienstleistungen, Technische Dienstleistungen sowie Verwertungspartnern.
Ansprechpartner: Ute Reuter, Lehrstuhls für Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsmanagement,
Tel. 0711/685-83148, e-mail: ute.reuter@bwi.uni-stuttgart.de, http://www.bwi.uni-stuttgart.de/maris, http://www.service-engineering.info/maris
Wenn Dienstleistungsunternehmen wie zum Beispiel Call-Center ins Ausland streben, brauchen sie verlä ...
(Foto: Universität Stuttgart/ Forschungsprojekt MARIS)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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