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02.07.2008 09:34

Deutsches Studentenwerk kritisiert neue Studiengebührenregelung in Hamburg

Stefan Grob Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Studentenwerk

    ·DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: "Auch 375 Euro im Semester belasten vor allem Studierende aus einkommensschwächeren Familien"
    ·Studiengebühren sind abschreckend und sozial selektiv
    ·Gleich zahlen oder gleich verschulden: Rede von "nachgelagerten" Studiengebühren führt in die Irre

    Hamburg: Deutsches Studentenwerk kritisiert neue Studiengebührenregelung

    Hamburg/Berlin, 2. Juli 2008. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) steht den Plänen der schwarz-grünen Hamburger Regierungskoalition für ein neues Studiengebühren-Modell kritisch gegenüber. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde sagte gestern Abend in einer Anhörung im Hamburger Wissenschaftsausschuss: "Die Studiengebühren in Hamburg sollten nicht reduziert, sondern, wie im Wahlkampf versprochen, abgeschafft werden. Auch 375 Euro im Semester stellen vor allem für Studierende aus einkommensschwächeren Familien eine erhebliche Belastung dar." Er zitierte aus der aktuellen lokalen Auswertung der 18. DSW-Sozialerhebung für Hamburg, wonach 13% der Studierenden in Hamburg weniger als 600 Euro im Monat zur Verfügung stehen und nahezu der Hälfte weniger als 800 Euro. "62,50 Euro im Monat für Studiengebühren sind für einen Großteil der Hamburger Studierenden eine Belastung", sagte Meyer auf der Heyde. Er befürchtet, dass die Studiengebühren auch in der neuen Form in Hamburg junge Menschen aus hochschulfernen Schichten abschrecken und so die ausgeprägte soziale Selektivität an den Hamburger Hochschulen weiter verschärfen.

    Meyer auf der Heyde stößt sich auch an einem weiteren Punkt des Hamburger Studiengebühren-Modells, wie es in einem Gesetzentwurf vorliegt. "Die Rede von 'nachgelagerten' Studiengebühren führt in die Irre, denn für die Studierenden würde die neue Regelegung konkret bedeuten: Zahle jetzt oder verschulde Dich jetzt", führte Meyer auf der Heyde aus. "Diese Darlehensschuld wächst stetig und kann nach Abschluss des Studiums zusammen mit dem BAföG-Darlehensanteil maximal 17.000 Euro betragen. Damit wird die finanzielle Belastung lediglich vom Studium in die Existenz- oder Familiengründungsphase verschoben."

    Der DSW-Generalsekretär kritisierte gestern in Hamburg weiter, dass nach den neuen Plänen der Hamburger Regierung Studierende mit Kind sowie Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit nicht mehr wie bisher von den Gebühren befreit sein sollen. "Für sie entsteht eine nicht nachvollziehbare, unbillige Härte. Das steht im klaren Gegensatz zum Ziel des Gesetzentwurfes, dass Studiengebühren kein soziales Hindernis für ein Studium sein sollen", so Meyer auf der Heyde.

    Die vollständige Stellungnahme des Deutschen Studentenwerks zum Hamburger Gesetzentwurf finden Sie hier:
    http://www.studentenwerke.de/pdf/Stellungnahme_Hamburg_30_06_2008.pdf


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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