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03.07.2008 14:20

Der Komponist arbeitete als Professor der Chemie

Stephan Laudien Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Eine neue Erinnerungstafel für Aleksandr Borodin wird am Freitag (4. Juli) in Jena enthüllt

    Jena (03.07.08) In Jena, dieser "winzigen Universitätsstadt", traue sich ein Fremder kaum, auf der Straße auszuspucken, sofern er eine gewisse Ehrfurcht vor großen Namen hat. Schließlich haben beinahe überall einmal berühmte Leute gewohnt. - Ironisch beschrieb der russische Komponist Aleksandr Borodin seinen Aufenthalt an der Saale. Borodin (1833-1887) war 1877 das erste Mal nach Jena gekommen, begleitet von zwei seiner Schüler, die erfolgreich bei den Professoren Karl Snell, Anton Geuther und Ernst Erhard Schmid promovierten. Ausgebildet hatte er die beiden Studenten in seinem ureigensten Metier: der Chemie. Der "Brotberuf" des 1833 in St. Petersburg geborenen Borodin geriet nahezu in Vergessenheit, sein Ruhm als Komponist u. a. der heroischen Oper "Fürst Igor" überstrahlt bei weitem seine Leistungen als Chemieprofessor.

    In seinen Erinnerungen schreibt Borodin: "Es ist schon ein Elend: an nahezu jedem Haus hängt ein Täfelchen mit einem großen Namen!" Der Verfasser dieser Zeilen wird kaum geahnt haben, dass ihm selbst nun diese Ehre zuteil wird: Am Freitag (4.07.) wird um 12 Uhr am Gebäude des Döbereinerhörsaals (Am Steiger 3, Haus 4) feierlich eine Gedenktafel für Aleksandr Borodin enthüllt. Der Dekan der Fakultät für Chemie und Geowissenschaften, Prof. Dr. Gerd Buntkowsky, wird dabei an Leben und Wirken des berühmten Russen erinnern. Gestiftet wurde die Erinnerungstafel von einem Jenaer Wissenschaftler, der anonym bleiben möchte.

    Die Friedrich-Schiller-Universität Jena setzt mit der neuen Erinnerungstafel eine Tradition fort, die bereits aus dem Jahre 1858 stammt. Im Jahr des 300. Jubiläums der Alma Mater Jenensis hatte eine "Commission" unter Leitung des Mathematikers Karl Julius Traugott Hermann Schaeffer erstmals 204 Tafeln gehängt. Im Laufe der Jahre kamen immer neue Tafeln hinzu, allerdings verschwanden ebenso Erinnerungstafeln, oft im Zuge von Umbauten und Haussanierungen.

    Kontakt:
    Dr. Joachim Bauer
    Archiv der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Bibliotheksplatz 2, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 940090
    E-Mail: joachim.bauer[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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