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Wissenschaft
Darmstadt, 4.7.2008. Das Kuratorium der von der Bundesregierung und vom Bundesverband der deutschen Industrie getragenen Initiative "Deutschland - Land der Ideen" zeichnet die Prozesslernfabrik (Center für industrielle Produktivität CiP) an der TU Darmstadt am 10. Juli 2008 als "ausgewählten Ort 2008" aus.
Mit der Fabrik auf dem Campus Lichtwiese im Fachbereich Maschinenbau wird ein neuer Weg zur exzellenten produktionstechnischen Aus- und Weiterbildung beschritten. Studierende lernen den Ablauf in einem Produktionsbetrieb optimal kennen, indem sie in der Lernfabrik eigenhändig Maschinen programmieren und selbstständig den Personaleinsatz planen. So bietet die TU Darmstadt ihren Studierenden die Chance, theoretisch erworbenes Wissen auch in der Praxis anzuwenden. Auf 500 Quadratmetern Betriebsfläche gestalten sie den Weg vom Rohmaterial zum fertigen Produkt. Anschließend wird der gesamte Ablauf analysiert und ausgewertet. Angehende Ingenieure bekommen so in einer realen Produktionsumgebung vermittelt, wie sie die Fabrikation möglichst effizient steuern können. Ohne diese "schlanke Produktion" können Firmen gegen Konkurrenz heutzutage kaum mehr bestehen. Das von McKinsey & Company unterstützte "CiP" ist zugleich auch ein Schulungszentrum für Unternehmen. Außerdem gibt es Forschungsprojekte zur weiteren Produktionsoptimierung.
Anlässlich der Auszeichnung "Ausgewählter Ort" im "Land der Ideen" findet am
10. Juli 2008 von 11 bis 13 Uhr in der
Prozesslernfabrik, Gebäude L1/07, Petersenstraße 30 in Darmstadt
eine Festveranstaltung mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft statt. Die Preisverleihung ist um 12.45 Uhr.
Ab 14 Uhr gibt es in der Prozesslernfabrik einen Tag der offenen Tür: Interessierte Bürgerinnen und Bürger können im Rahmen von einstündigen Gruppenführungen Trainingsmodule besichtigen.
Kontakt: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Niels Eichhorn, T. 06151/16-6550,
Zum Hintergrund:
Hochlohnländer werden zur Sicherung ihres Wohlstandes und ihrer Arbeitsplätze nicht ohne Produktionsunternehmen auskommen. Ganz im Gegenteil: Die Produktion ist der zentrale Ort der Wertschöpfung in einer Volkswirtschaft. Aus der Produktion eines Unternehmens kommen wichtige Impulse für Produktentwicklung, neue Fertigungsverfahren sowie Maschinen und Anlagenbau. Daraus ergibt sich die Chance über eine gesamte Prozesskette effizienter und schlagkräftiger als eventuelle Wettbewerber in Niedriglohnländern zu sein.
Allerdings erfordert diese Exzellenz in der Produktion hervorragend ausgebildete junge Ingenieure und Mitarbeiter in der Industrie. Die Technische Universität in Darmstadt hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Absolventen im Bereich des Maschinenbaus auf die bevorstehenden Aufgaben in der Industrie vorzubereiten. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die TUD auf dem Campus die Prozesslernfabrik aufgebaut, an der Studenten, aber auch Mitarbeiter aus der Industrie die Methoden und Vorgehensweisen der Lean Production kennen lernen können. Diese Idee, auf einem Universitätscampus eine echte Produktionsfabrik aufzubauen, ist in Verbindung mit den integrierten Lean-Methoden und Schulungsprogrammen einmalig in Europa.
Die Idee der Prozesslernfabrik geht auf eine gemeinsame Initiative von Prof. Abele, dem Leiter des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW), sowie der Unternehmensberatung McKinsey & Company zurück. Getragen wird diese Idee von einer Partnerschaft mit 16 Industrieunternehmen, die sich durch ihr Engagement bestens auf das Berufsleben vorbereitete Studenten erwarten und gleichzeitig ihre Mitarbeiter methodisch weiterbilden möchten. Diese Prozesslernfabrik umfasst inzwischen alle wichtigen Funktionen einer echten Fabrik, wie
z. B. Teilefertigung, Werkzeugbereitstellung, Montage, Logistik sowie Qualitätskontrolle.
Professor Abele, der Initiator dieses Projektes, freut sich: "Wir hatten zu Beginn unserer Überlegungen nicht gedacht, dass wir eine derartige positive Resonanz und Begeisterung sowohl seitens unserer Partner und Sponsoren, aber auch seitens der Studierenden erhalten". Erste Erfahrungen zeigen, dass die Studierenden damit viel schneller in ihrem späteren Berufseinstieg die Gesamtzusammenhänge in einem Unternehmen begreifen und auch gestalten können. Niels Eichhorn, Leiter der Prozesslernfabrik an der TUD, skizziert die nächsten Schritte: "Wir wollen in der zweiten Ausbaustufe jetzt auch die indirekten Bereiche wie die Produktionsplanung und -steuerung aber auch kaufmännische Bereiche integrieren, sodass wir unseren Studenten und Teilnehmern aus der Industrie dann ganzheitlich in der Optimierung von Unternehmensabläufen trainieren können, und somit einen umfassenden Beitrag für eine exzellente, produktionstechnische Ausbildung leisten können".
http://www.prozesslernfabrik.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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