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08.07.2008 13:43

Neubau eines Forschungsgebäudes in Homburg mit 31,5 Millionen Euro gefördert

Gerhild Sieber Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Das größte Forschungsgebäude, das im Saarland je errichtet wurde, kann voraussichtlich im kommenden Jahr in Angriff genommen werden: Nach einer Empfehlung des Wissenschaftsrates fließen dann 31,5 Millionen Euro in den Neubau eines Forschungsgebäudes für die Fachrichtungen Physiologie und Biophysik auf dem Homburger Universitätscampus. Das Center for Integrative Physiology and Molecular Medicine (CIPMM) ist eines von bundesweit 17 Vorhaben, die vom Wissenschaftsrat in seinen "Empfehlungen zur Förderung von Forschungsbauten" für 2009 als förderungswürdig eingestuft wurden. Es wird zur Hälfte vom Bund finanziert, den Rest der Fördersumme wird das Land tragen.

    Professor Dr. Manfred Lücke, Vizepräsident für Forschung und Technologietransfer der Saar-Universität, beglückwünscht die Initiatoren des Vorhabens zu ihrem großen Erfolg. "Die Lebenswissenschaften an der Universität des Saarlandes erfahren durch das CIPMM eine enorme Verstärkung", so Professor Lücke. "Ich schließe mich der Meinung der Gutachter an, dass das hochinnovative, interdisziplinäre Forschungsprogramm mit dem Fokus auf naturwissenschaftliche Fragestellungen national wie international eine ausgeprägte Sichtbarkeit erhalten wird. Ich gehe davon aus, dass das CIPMM als Kristallisationskern für weitere Forschungsimpulse die Vernetzung mit Arbeitgruppen aus anderen Fakultäten stark befördern wird."

    Im Mittelpunkt der Forschungen des Center for Integrative Physioloy and Molecular Medicine (CIPMM) steht die Kommunikation zwischen Nerven-, Immun- und Hormonsystem im Körper. Dabei sollen Moleküle beziehungsweise Molekülkomplexe (sog. "molekulare Maschinen") erforscht werden, die diese drei Signalsysteme untereinander vernetzen. "Wir wollen verstehen, was passiert, wenn diese molekularen Maschinen defekt sind", erläutert Professor Dr. Frank Zufall, gemeinsam mit Prof. Dr. Jens Rettig Hauptantragsteller des Vorhabens. Die Wissenschaftler haben sich zum Ziel gesetzt, Krankheiten zu erforschen, die ursächlich auf eine gestörte Signalübermittlung zwischen den biologischen Systemen zurückzuführen sind. So können zum Beispiel Demenzerkrankungen entstehen, wenn Neurotransmitter-Stoffe im Gehirn ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Oder es treten falsche Hormone in Aktion, weil die chemische Signalübermittlung, die die Aktivierung der Hormone steuert, gestört ist.

    Die Signalsysteme und ihre Vernetzung sollen dabei nicht nur auf molekularer und zellulärer Ebene erforscht werden, sondern auch anhand neuartiger verhaltensanalytischer Ansätze erprobt werden. "So wollen wir beispielsweise untersuchen, wie ein Tier, das sich gerade in einem Lernprozess befindet, reagiert, wenn ein bestimmtes Molekül ausgeschaltet wird", erklärt Professor Zufall. Da insgesamt zehn Arbeitsgruppen im Spannungsfeld zwischen biologischer Grundlagenforschung und medizinischer Anwendung forschen sollen, ergeben sich hierbei ganz neue Möglichkeiten.

    In einer bundesweiten Rangliste stufte der Wissenschaftsrat den Forschungsneubau auf dem siebten Platz ein. Insgesamt waren 52 Vorhaben eingereicht worden. "Das Vorhaben wird ohne Einschränkung als förderwürdig empfohlen", beurteilt das Beratungsgremium den Antrag der Saar-Universität und lobt insbesondere die Forschungsleistungen: "An der Universität des Saarlandes hat sich in den letzten Jahren eine in Deutschland einmalige Konzentration von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf dem zu bearbeitenden Forschungsfeld der gentechnisch basierten 'Integrativen Physiologie' herausgebildet." Auf der Basis dieses bereits vorhandenen Schwerpunkts soll das neue Forschungszentrum als Kristallisationskern für weitere Forschungsimpulse wirken. Eine endgültige Entscheidung über die Empfehlungen des Wissenschaftsrates wird auf der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern im Oktober getroffen.

    Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an:
    Prof. Dr. Frank Zufall: frank.zufall@uks.eu, Tel. (06841) 16-26450
    Prof. Dr. Jens Rettig: jrettig@uks.eu, Tel. (06841) 16-26485

    Ein Foto von Professor Frank Zufall (im Foto rechts) und Professor Jens Rettig (links) finden Sie auf unserer Mediendatenbank unter:
    http://www.uni-saarland.de//mediadb/presse/Zufall_Rettig_1.jpg


    Bilder

    Die Professoren Dr. Frank Zufall (rechts) und Dr. Jens Rettig
    Die Professoren Dr. Frank Zufall (rechts) und Dr. Jens Rettig

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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