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Wissenschaft
Am Freitag, dem 17. November 2000, führt das Institut für Philosophie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt einen Fortbildungstag für Ethiklehrerinnen und -lehrer in Sachsen-Anhalt durch. Thema der jährlich zwei Mal stattfindenden Weiterbildung ist das Thema "Liebe, Familie und Moral". Das Problem Liebe, Familie und Moral wird in der internationalen Moralphilosophie zunehmend diskutiert. Fragen, ob Liebe moralisch sein muß oder umgekehrt die moralische Verpflichtungen die bindende Kraft der Liebe braucht, oder wie sich die kulturellen und sozialen Wandlungen von Liebe und Familie zu den Ansprüchen der Ethik verhalten, werden von Prof. Dr. Alois Hahn, Universität Trier, Dr. Bernd Ladwig und Prof. Dr. Georg Lohmann, beide Universität Magdeburg, in Vorträgen erörtert.
Am Nachmittag wird in fachdidaktischen Arbeitsgruppen die Diskussion und der Erfahrungsaustausch zu moralischen Verpflichtungen, zur Sprache und den Lebensformen der Liebe weitergeführt. Lehrer, Studenten und wissenschaftlichen Mitarbeiter erarbeiten in den einzelnen Workshops Unterrichtshilfen.
Das Institut für Philosophie der Otto-von-Guericke-Universität lädt in diesem Rahmen am 17. November 2000, 18.00 Uhr, zu einem öffentlichen Vortrag im Hörsaal 3, Ernst-Schiebold-Gebäude (Große Steinernetischstraße), ein. Prof. Dr. Axel Honneth von der Goethe-Universität Frankfurt/Main spricht zum Thema "Liebe und Moral". Das Thema gewinnt in der Moralphilosophie zunehmend an Interesse, da hier grundlegende theoretische Probleme mit delikaten Alltagsfragen zusammentreffen. (s. a. das gerade erschienene Buch von Honneth: "Das Andere der Gerechtigkeit", 2000).
Axel Honneth gilt weltweit als einer der führenden Vertreter der Kritischen Theorie. Er ist seit 1995 Professor für Philosophie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main (Nachfolge Habermas) und seit neuem auch Direktor des Instituts für Sozialforschung, das in den 30iger Jahren durch Horkheimer und Adorno berühmt geworden ist. Seine Arbeiten sind einmal der Geschichte der Frankfurter Schule gewidmet ("Kritik der Macht. Refexionsstufen einer kritischen Gesllschaftstheorie" 1985), seit längerem aber bemüht sich Honneth um eine Aktualisierung der "Kritischen Theorie". Dazu hat er international beachtete Bücher vorgelegt (u.a. "Kampf um Anerkennung. Zur moralischen Grammatik sozialer Konflikte" 1992; "Pathologien des Sozialen" 1994) und eine große Zahl von Aufsätzen und Sammelbänden veröffentlicht. Honneth ist Mitherausgeber der Deutschen Zeitschrift für Philosophie.
Interessierte Gäste sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltungen, einschl. des öffentlichen Abendvortrages, sind kostenlos.
Der Fortbildungstag beginnt am Freitag, dem 17. November, 09.00 Uhr, Gebäude 40 (Virchowstr.24), Raum 331. Nach der Mittagspause nehmen die Arbeitsgruppen ab 15.00 Uhr ihre Arbeit auf.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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