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16.11.2000 14:24

Lust und Last der Wochenendbeziehungen

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Sie wissen, wovon sie reden: Karin Freymeyer, Leiterin der Studiobühne im Musischen Zentrum der RUB und ihr Freund Manfred Otzelberger, Journalist im 600 Kilometer entfernten Bayreuth proben seit anderthalb Jahren das, was immer mehr Menschen allwöchentlich in die Fernzüge und auf die Autobahnen treibt: eine Wochenendbeziehung. In ihrem neuen Buch "In der Ferne so nah. Lust und Last der Wochenendbeziehungen" beleuchten sie das Phänomen von allen Seiten - woher kommt der Boom? Haben sich Fernpaare mehr zu sagen als Nahpaare? Wie geht es am Wochenende von Null auf Hundert (und dann wieder zurück)?

    Bochum, 16.11.2000
    Nr. 323

    Lust und Last der Wochenendbeziehungen
    Getrennt-zusammen-leben boomt
    Buchveröffentlichung: "In der Ferne so nah"

    Sie wissen, wovon sie reden: Karin Freymeyer, Leiterin der Studiobühne im Musischen Zentrum der RUB und ihr Freund Manfred Otzelberger, Journalist im 600 Kilometer entfernten Bayreuth proben seit anderthalb Jahren das, was immer mehr Menschen allwöchentlich in die Fernzüge und auf die Autobahnen treibt: eine Wochenendbeziehung. In ihrem neuen Buch "In der Ferne so nah. Lust und Last der Wochenendbeziehungen" beleuchten sie das Phänomen von allen Seiten - woher kommt der Boom? Haben sich Fernpaare mehr zu sagen als Nahpaare? Wie geht es am Wochenende von Null auf Hundert (und dann wieder zurück)?

    Liebe im Zeitalter der Strohwitwenschaft

    Mindestens jede achte Liebe in Deutschland ist eine Fernliebe, und es werden immer mehr. Waren es früher meist nur Piloten, Fernfahrer, Seeleute und Soldaten, die auf Distanz lebten und liebten, führen heute auch Studierende, Beamte, Banker, Manager, Monteure - kurz: Vertreter aller möglichen Berufsgruppen ein Nomadenleben zwischen Job in der einen und Partner in der anderen Stadt. Die Wirtschaft fordert immer mehr Mobilität von ihren Mitarbeitern, und nur selten bietet ein und dieselbe Stadt den idealen Job für beide Hälften einer Partnerschaft. Zwischen 1985 und 95 hat sich die Anzahl der Wochenendlieben verdoppelt, in neuester Zeit hat der Regierungsumzug nach Berlin etliche Strohwitwen und -witwer hervorgebracht.

    Am Wendepunkt heißt es: ganz oder gar nicht

    Fernlieben mögen ihre Vorteile haben: Es gibt keine Chance für die Beziehung, sich im Alltag Plattfüße zu laufen, die Partner fixieren sich nicht ausschließlich aufeinander, man lernt sich immer wieder neu kennen und genießt die gemeinsame Zeit. Aber ebenso viele Nachteile überschatten das getrennte Zusammenleben: Es entsteht keine Nähe, Eifersucht quält, jeder Abschied ist ein kleiner Tod. Und so können sich nur etwa ein Drittel der Fernliebenden auf Dauer eine solche Partnerschaft vorstellen, alle anderen sehen den Zustand als vorübergehend an. Fest steht: Nach durchschnittlich zwei bis drei Jahren ist die Fernliebe am Ende. Entweder man trennt sich oder man baut doch gemeinsam ein Nest.

    Fernliebe ist hochriskant, Nahliebe aber erst recht

    Etwa 100 Wochenend-Partner haben Karin Freymeyer und Manfred Otzelberger zu ihren Beziehungen befragt, dazu Experten interviewt und eigene Erfahrungen verarbeitet. Dennoch müssen sie schließlich feststellen: Ein Patentrezept gibt es nicht. Fernliebe ist eine hochriskante Lebensform - aber sie kann sich auch lohnen.

    Titelaufnahme

    Freymeyer, Karin; Otzelberger, Manfred: In der Ferne so nah. Lust und Last der Wochenendbeziehungen. Ch. Links Verlag, Berlin 2000, ISBN3-86153-222-0

    Weitere Informationen

    Karin Freymeyer, Leiterin der Studiobühne des Musischen Zentrums der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-22836, Fax: 0234/32-14-708, Email: studigbo@ruhr-uni-bochum.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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