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22.07.2008 14:41

Akromegalie: Überschuss des Wachstumshormons frühzeitig erkennbar

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Regenstauf/Berlin - Erkranken Menschen an Akromegalie - ein Überschuss des Wachstumshormons - verändert sich ihr Aussehen: Hände, Füße, Unterkiefer und Nase wachsen übermäßig stark. Außerdem sind innere Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes die Folge. Dadurch sinkt die Lebenserwartung der Patienten. Studien zeigen, dass ein einfacher Test Akromegalie nachweist. Eine frühzeitige Diagnose der zu Beginn unauffälligen Erkrankung erspart Patienten nicht nur die sichtbaren Symptome. Die rechtzeitige Behandlung verlängert auch ihr Leben. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) anlässlich einer neuen Studie hin.

    Schätzungsweise 3 000 bis 6 000 Menschen leiden in Deutschland an Akromegalie. Ursache ist in der Regel ein Tumor der Hirnanhangdrüse, der unkontrolliert das Wachstumshormon produziert. Die charakteristischen Vergrößerungen von Händen, Füßen, Unterkiefer, Kinn, Nase und Augenbrauenwülsten entwickeln sich sehr langsam, so dass der Beginn der Krankheit oft übersehen wird. Symptome wie rasche Ermüdbarkeit, verminderte Belastbarkeit trotz kräftigem Körperbau, Schweißneigung oder warme fettige Hände, werden selten mit der Erkrankung in Verbindung gebracht. "Vom Auftreten erster Symptome bis zur Diagnose vergehen in der Regel acht Jahre", bedauert der DGE-Vorsitzende Professor Dr. med. Andreas Pfeiffer von der Berliner Charité. Dabei könnte die Erkrankung durch einen Zuckerbelastungstest frühzeitig erkannt werden. Dies belegen aktuelle Studienergebnisse.

    Der Test beruht auf der Tatsache, dass ein hoher Blutzucker beim Gesunden die Bildung des Wachstumshormons in der Hirnanhangdrüse hemmt. "Tumore entziehen sich dieser körperlichen Regulierung. Die Hormonproduktion bleibt auch bei der Zuckerbelastung hoch", erläutert Professor Pfeiffer. Zur Diagnose des Diabetes wird der Test seit vielen Jahren eingesetzt: Die Patienten trinken auf nüchternen Magen eine Zuckerlösung. Zu diesem Zeitpunkt und mehrmals danach im Abstand von 30 Minuten entnimmt der Arzt Blutproben.

    "Die Bestimmung des Wachstumshormons in den Blutproben sollte ein spezialisiertes Labor übernehmen", meint Professor Pfeiffer. Die Werte könnten je nach Nachweismethode schwanken. Eine an der Berliner Charité durchgeführte Studie zeigt außerdem: Auch Körpergewicht, Alter und Geschlecht beeinflussen das Ergebnis. "Im Hormonnachweis erfahrene Labors kommen jedoch in der Regel zu einem eindeutigen Ergebnis", sagt Dr. med. Ayman M. Arafat, Leiter der Studie von der Charité Berlin.

    Die Therapie der Akromegalie ist die operative Entfernung des Tumors. Ist dies nicht möglich oder kann der Tumor nicht vollständig entfernt werden, erfolgt eine medikamentöse Behandlung. Nur in seltenen Fällen wird eine Bestrahlung der Hirnanhangdrüse notwendig. Informationen zur Hormonerkrankung sind auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, http://www.endokrinologie.net/akromegalie.php.

    Quelle:
    Arafat AM, Möhlig M, Weickert MO, Perschel FH, Purschwitz J, Spranger J, Strasburger CJ, Schöfl C, Pfeiffer AF.
    Growth hormone response during oral glucose tolerance test: the impact of assay method on the estimation of reference values in patients with acromegaly and in healthy controls, and the role of gender, age, and body mass index.
    J Clin Endocrinol Metab. 2008;93: 1254-62

    Ihr Kontakt für Rückfragen:
    Pressestelle DGE
    Beate Schweizer
    Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931 295, Fax: 0711 8931 167
    Schweizer@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.endokrinologie.net Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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