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Wissenschaft
Die Katholische Universität Eichstätt (KUE) gründet zum 1. Januar 2001 ein "Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft". Das Institut soll durch seine wissenschaftliche Arbeit zu einer wichtigen Anlaufstation zu familienpolitischen Fragen werden. Gleichzeitig wollen die Wissenschaftler des Zentralinstituts (ZFG) mit praxisorientierten Projekten helfen, die Situation von Familien in der Gesellschaft zu verbessern. Finanziell ermöglicht wird der Betrieb des Instituts durch die bayerischen Bischöfe, die die Kosten des Instituts weitestgehend bestreiten. Der Freistaat Bayern leistet zudem eine Anschubfinanzierung. Bislang wird Familienforschung in Deutschland vor allem von Soziologen betrieben; im ZFG soll das Thema dagegen von vornherein interdisziplinär erforscht werden.
Erster Instituts-Direktor für die Dauer von vier Jahren ist der Volkswirt und Theologe André Habisch, an der KUE Professor für Christliche Gesellschaftslehre. Stellvertretender Direktor ist der Sozialpädagoge Prof. Hans-Ludwig Schmidt. Die Geschäftsführerstelle soll zwischen einer Frau und einem Mann geteilt werden.
Im Familieninstitut soll es nach dem Willen der Initiatoren nicht primär darum gehen, familienethische oder weltanschauliche Themen zu behandeln. Durch anwendungsbezogene, aber wissenschaftlich begleitete und evaluierte Projekte sollen vielmehr spürbare Impulse für die gesellschaftliche Praxis gesetzt werden. "Nur wenn sich auch gesellschaftliche Strukturen - etwa in der Arbeitswelt oder der Kommunalpolitik - verändern, können die Lebensbedingungen von Familien wirklich verbessert werden. Dazu wollen wir als Wissenschaftler einen Beitrag leisten", erläutern Habisch und Schmidt. Hierzu sollen zum Beispiel sogenannte Familientische organisiert werden. "Es handelt sich dabei um einen der Agenda21 vergleichbaren Prozess, bei dem alle in einer Region Beteiligten - vom Busunternehmer über die Kindergartenleiterinnen bis zu den örtlichen Arbeitgebern - über konkrete Verbesserungen für Familien in ihrem Umfeld entscheiden. Erste Modellprojekte werden gegenwärtig mit Unterstützung der gemeinnützigen Hertie-Stiftung in zwei hessischen Kommunen realisiert. Habisch strebt einen solchen Prozess auch in der Region Eichstätt/Ingolstadt an. "Gesetzliche Ansprüche auf Erziehungszeit oder Teilzeit helfen wenig, wenn es für die Familien vor Ort nicht möglich ist, ihre organisatorischen Probleme zu lösen - etwa, weil die Betreuungszeiten der Kindergärten, Buslinien und die Arbeitszeit in den Unternehmen nicht zusammen passen", begründet Habisch.
Schmidt betont zudem, dass die Entscheidung der Bayerischen Bischofskonferenz für ein Familieninstitut an der KUE zur rechten Zeit komme, da das Thema "Familie" in der öffentlichen Diskussion immer stärkere Aufmerksamkeit erfahre und so gewissermaßen zu einem bedeutenden "Zukunftsthema" werde. Die Funktion der Familie für eine neue Bürger- und Sozialkultur stoße zum Beispiel in der Politik auf Interesse, aber auch in der Wirtschaft würden Faktoren wie "soziale Kompetenz" und "emotionale Intelligenz" diskutiert, die letztlich ganz wesentlich in der Familie grundgelegt würden. Von solchen Themen her lassen sich für ein KUE-Familieninstitut Bezüge zu externen Projektpartnern in Politik und Wirtschaft herstellen, so Habisch und Schmidt. Zugleich könne aber auch die Kirche in Gemeinden und Verbänden Bereicherungen aus der Arbeit des Instituts erfahren.
Zwischen Spielzeug und Arbeit: Familie und Beruf zu vereinbaren, ist nicht einfach. Das ZFG will unt ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Organisatorisches
Deutsch
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