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Hamburg - Immer häufiger kann medizinischer Ultraschall risikoreichere Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Röntgen ablösen. Vor allem für Kinder und Schwangere bietet die Sonografie eine schonende Alternative. Ein besonderer Vorteil der Sonografie: Anders als bei CT oder Röntgen sind Patienten bei der Ultraschalluntersuchung keinem Strahlenrisiko ausgesetzt, wie die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) betont. Dadurch lässt sich Ultraschall beliebig oft einsetzen.
"Medizinische Ultraschallverfahren sind in den letzten Jahren immer leistungsfähiger und aussagekräftiger geworden", sagt Professor Dr. med. Christian Arning, Vizepräsident der DEGUM. Doch damit steige beim medizinischen Ultraschall nicht auch das Risiko für den Patienten, so der Neurologe von der Asklepios Klinik in Hamburg-Wandsbek. Anders bei der CT: Zur Diagnose von Blinddarmentzündungen bei Kindern zum Beispiel setzen viele Kliniken heute kurzentschlossen den Computertomografen ein. Zwar ist das Verfahren einfach und hilfreich für die Diagnose. Gleichzeitig steigt jedoch mit der Zahl der Untersuchungen die Strahlenbelastung. Diese ist bei einer CT der Bauchorgane schon heute 50-fach höher als bei früheren Röntgenuntersuchungen.
Gerade bei Kindern werde mit dem CT eine nicht vernachlässigbare Strahlendosis erreicht, warnt Professor Arning. Das Krebsrisiko durch eine einzelne CT-Untersuchung sei zwar gering. Doch bei vielen Menschen bleibt es nicht bei einer Untersuchung. Die Zahl der CT-Untersuchungen ist in Deutschland in den letzten Jahren stark angestiegen. Jährlich führen Ärzte fast zehn Millionen CTs durch. "Verglichen mit 135 Millionen Röntgenuntersuchungen - und hierin ist Deutschland Weltspitze - scheint dies wenig", sagt Neurologe Arning. Doch auf die CTs entfällt mehr als die Hälfte der gesamten Strahlenbelastung durch Röntgenaufnahmen. Auch Radiologen schlagen Alarm: US-Experten befürchten, dass CT-Untersuchungen in einigen Jahren für 1,5 bis 2 Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich sein werden. Die DEGUM fordert deshalb auch für Deutschland eine offene Diskussion über die Strahlenrisiken bestimmter medizinischer Untersuchungen.
Denn in vielen Fällen kann Ultraschall die Computertomografie ablösen. Anders als das CT kommt die Sonografie völlig ohne ionisierende Strahlung aus. Die Bilder entstehen durch die Reflexion von Schallwellen an den Grenzflächen verschiedener Gewebe. Die einzige mögliche Nebenwirkung wäre eine Erwärmung des Gewebes. Diese thermischen Effekte sind bei qualifizierter Anwendung heutiger Geräte jedoch minimal, versichert Professor Merz, Präsident der DEGUM und Direktor der Frauenklinik am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt am Main.
Hintergrund:
Brenner DJ, Hall EJ. Computed tomography-an increasing source of radiation exposure.
N Engl J Med 2007; 357: 2277-84
Kontakt für Journalisten:
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
Pressestelle
Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 89 31 552
Fax: 0711 89 31 167
voormann@medizinkommunikation.org
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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