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Wissenschaft
NRW fördert Forschungsprojekt "Virtuelle Textilveredlung" der Fachhochschule Niederrhein mit 360.000 Mark
Kunde wählt Stoffoberfläche nach eigenem Geschmack
Wolle - die zweite Haut des Menschen/ Textiltagung mit mehr als 1000 Textilexperten aus aller Welt
Wenn ein Kunde in ein Textilgeschäft geht, wird er die Oberfläche des ausgesuchten Kleidungsstücks schon bald nach eigenem Geschmack wählen können. Ob rauh, glatt oder filzig - die anschaulichen Muster liefert ihm ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Niederrhein. Dabei werden die Auswirkungen von Veredlungsprozessen auf das optische Erscheinungsbild von Geweben mittels digitaler Bildverarbeitung simuliert. Für das Forschungsprojekt "Virtuelle Textilveredlung" stellt das NRW-Wissenschaftsministerium ab dem nächsten Jahr 360.000 Mark Fördermittel zur Verfügung, teilte Prof. Dr. Hans-Karl Rouette, einer der beteiligten vier Forscher, jetzt vor der Eröffnung der 27. Aachener Textiltagung im Eurogress in Aachen mit. Zu der Tagung am 29. und 30. No-vember, die von der Fachhochschule Niederrhein mitveranstaltet wird, werden mehr als 700 Textilfachleute aus 28 Ländern erwartet. Parallel dazu läuft noch bis zum 1. Dezember die 10. Internationale Woll-Forschungs-Konferenz mit rund 400 Wissenschaftlern, die von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller begrüßt wurden.
"Forschung - die Basis für Innovationen" heißt das Motto der Textiltagung. Ein konkretes Beispiel dafür ist die Plasmatechnologie. Plasmen sind reaktive Gase, wie sie beispielsweise auch beim Gewitter entstehen. Diese "reaktive Luft" lässt sich aber auch hervorragend dafür einsetzen, Wolle filzfrei zu machen. Doch Wolle, um die es auch in erster Linie im Forschungsprojekt der FHN geht, muss andererseits noch eingehender erforscht werden: "Wollfaserprodukte werden von den Verbrauchern häufig als zu hart empfunden. Wir müssen überlegen, wie wir sie etwa durch Dampfbehandlung weicher bekommen", so Prof. Dr. Rouette. Neuere Forschungen hätten ergeben, dass Wollfasern von der Struktur her menschlichen Hautzellen sehr ähnlich seien. "Die menschliche Körperzelle wird so stabilisiert wie Wollfasern. Die Zellmembran verfügt über die gleichen Proteine, wie sie auch in der Haut vorkommen", stellt Prof. Dr. Hartwig Höcker fest, der Sprecher der Wollforscher auf der Tagung. Wolle sei praktisch unsere zweite Haut, ihre Vorteile müßten durch eine Marketingkampagne stärker ins Bewußtsein der Verbraucher gebracht werden, um die Nachfrage anzuregen. "Wenn das nicht gelingt, könnte das Wollgeschäft für die Schafzüchter in Neuseeland und Australien nicht mehr lukrativ werden".
Als einen von drei jungen Wissenschaftlern zeichnet das Aachener Tex-tilzentrum am 29. November Diplom-Ingenieur Thomas Brunke von der Fachhochschule Niederrhein mit dem Förderpreis Textil aus. Seine Mu-stergestaltung von Autoinnenmatten mittels moderner Computer- und Maschinentechnik sei ein Beispiel für aktuelle und zukunftsweisende Trends in der Textilindustrie.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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