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Wissenschaft
Palliativpflege - der schwierigste Aspekt der Pflege
Der wohl schwierigste Aspekt in der Pflege ist sicherlich die
Begleitung und Pflege todkranker und schwerkranker Menschen, die
sogenannte Palliativpflege. Diese stellt oft eine große Herausforderung dar,
in der jede Pflegeperson auch persönlich sehr gefordert ist. Palliation ist
der Fachausdruck für eine lindernde Behandlung im Gegensatz zu einer
heilenden (kurativen) oder vorbeugenden Behandlung.
Nach den Definitionen der WHO und der Deutschen Gesellschaft für
Palliativmedizin ist Palliativmedizin "die aktive, ganzheitliche Behandlung
von Patienten mit einer voranschreitenden, weit fortgeschrittenen Erkrankung
und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung
nicht mehr auf eine heilende Behandlung anspricht und die Behandlung von
Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und
spirituellen Problemen höchste Priorität besitzt". Nicht die Verlängerung
der Lebenszeit um jeden Preis, sondern die Lebensqualität, also die Wünsche,
Ziele und das Befinden des Patienten stehen im Vordergrund der Behandlung.
Diese Grundsätze werden auch auf die Pflege umgelegt.
Zum zweiten Mal ist der Schwerpunkt Palliativpflege in den Thüringer
Pflegetag, der zum sechsten Mal am 12. und 13. September in Jena
stattfindet, integriert, wobei bei den speziellen Vorträgen dazu am Samstag,
den 13. September, der Fokus auf dem Thema Palliativpflege und Familie
liegt. Dieses Thema ist von großer Bedeutung, da die meisten Angehörigen
eines schwerkranken oder sterbenden Menschen überfordert sind und dringend
Hilfe, Unterstützung, Anleitung und Begleitung brauchen, um diese extrem
belastende Situation verkraften zu können. Ein besonderes Problemfeld stellt
hier die häusliche Betreuung dar.
Professionelle Pflegekräfte aber auch Laien sollten für dieses Thema
sensibilisiert werden, um adäquat handeln zu können bzw. um ein besseres
Verständnis zu erlangen.
Professor Marie-Luise Friedemann, eine der führenden Forscherinnen auf
dem Gebiet der familienorientierten Pflege, wird aus ihrer Sicht in einem
Vortrag am 12. September die Familiensituation am Lebensende eines
Familienmitgliedes betrachten.
Ein weiteres Thema wird das todkranke Kind und die Situation seiner
Familie im Vergleich Intensivstation - Kinderhospiz sein. Dieses Thema wird
in Zukunft an Bedeutung gewinnen, da immer mehr schwerkranke, intensiv zu
betreuende Kinder in die Häuslichkeit entlassen werden und palliative
Versorgung und Begleitung brauchen.
Außerdem wird über den Pflegealltag auf einer Palliativstation und darüber,
wie Angehörige integriert und unterstützt werden können, berichtet.
Professor Hans Böhme wird rechtliche Fragen in der Palliativpflege
erörtern und mit den Teilnehmern diskutieren.
Ein weiterer Aspekt wird das Thema "Achtsamkeit und Selbstsorge in der
Palliativpflege" sein, ein nicht selten vernachlässigtes Thema, das für
professionelle Pflegekräfte und pflegende Angehörige gleichermaßen von
Bedeutung ist.
Insgesamt bietet der 2. Thüringer Palliativpflegekongress wichtige und
aktuelle Themen, die von praxiserfahrenen Referenten vorgetragen und mit
den Teilnehmern diskutiert werden. Journalisten sind eingeladen, sich über
diese Themen zu informieren und darüber zu berichten.
Alle Informationen und das gesamte Programm finden Sie unter
www.thueringer-pflegetag.de.
Kontakt für weiterführende Informationen:
Christiane Ritschel
Krankenschwester, Diplom-Pflegewirtin (FH)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Koordinatorin
Fachhochschule Jena
Fachbereich Sozialwesen
Georg-Streiter-Institut für Pflegewissenschaft
Tel: 03641-205841
Fax: 03641-507501
e-mail: Christiane.Ritschel@fh-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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