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04.09.2008 10:01

Diagnose-Gau:Produktion von Nukliden zusammengebrochen

Kristina Gronwald Marketing
Universitätsklinikum Essen

    UK Essen kann viele Untersuchungen trotzdem anbieten

    Europaweit ist die Produktion von Nukliden zusammengebrochen. Drastische Folgen für Patienten sind in den nächsten Wochen zu befürchten. Denn diese Nuklide werden im Bereich der Medizinischen Diagnostik dringend benötigt. So erbringt die deutsche Nuklearmedizin jährlich mehr als drei Millionen diagnostische Leistungen mit Radionukliden und mehr als 100.000 Therapien - deren Verzögerung tödliche Folgen haben kann. Natürlich ist auch das UK Essen von diesem Engpass betroffen, doch können hier trotzdem - nicht zuletzt durch die eigene Radiochemie - viele Untersuchungen weiterhin angeboten werden.

    "Alle Untersuchungen mit dem Positronen-Emissions-Tomographen (PET), auch kombiniert mit dem Computertomographen (CT), laufen bei uns weiter. Denn wir sind in der Lage, die radioaktiven Stoffe hierfür selbst herzustellen", berichtet Prof. Andreas Bockisch, Direktor der Essener Uni-Klinik für Nuklearmedizin. Die Skelettszintigraphie stellen er und seine Mitarbeiter kurzfristig auf Fluorid um, damit die Diagnostik insbesondere von Krebspatienten weiter gehen kann. Auch die so genannte Sentinel-Lymph Node Scintigraphy, die vor und während der Operation von Brustkrebs, Hauttumoren sowie Kopf-Hals-Tumoren zum Einsatz kommt, bietet die Essener Uni-Klinik für Nuklearmedizin weiterhin an. Genauso wie die Schilddrüsendiagnostik.

    Zum Hintergrund:
    Die meisten in der Nuklearmedizin verwendeten Radionuklide werden im Kernreaktor hergestellt. In Mitteleuropa sind nur drei Reaktoren, die in den Niederlanden, Belgien und Frankreich für die medizinische Radionuklidproduktion ausgelegt und lizensiert sind. Davon werden zurzeit zwei - wie geplant - gewartet. Der dritte wurde aufgrund eines unbekannten "Phänomens" aus Sicherheitsgründen heruntergefahren. Damit ist Europa derzeit nicht in der Lage, die für die Medizin erforderlichen Radionuklide zu produzieren. Da die Lebensdauer des Produktes überwiegend nur drei Tage beträgt, ist auch die Produktion eines Vorrats nicht möglich. Bereits jetzt sind zum Teil die für die Therapie benötigten Nuklide nicht mehr erhältlich. Selbst wenn der Reaktor wieder in Betrieb gehen kann, dauert es mindestens zehn Tage, bis wieder Radiopharmaka ausgeliefert werden können.

    Nähere Informationen:
    Prof. Dr. Dr. Andreas Bockisch, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin, Tel.: 02 01 / 7 23 - 2032.
    Prof. Gerald Holtmann, Ärztlicher Direktor des UK Essen, Tel.: 02 01/ 723 - 5000.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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