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18.12.1997 00:00

Wehrmachtsausstellung 1998 in Kassel

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Pressemitteilung der GhK Nr. 126/97, 17. Dezember 1997

    Wehrmachtsausstellung 1998 in Kassel

    Kassel. 53 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges bietet sich in Kassel die Möglichkeit, Vergangenheit aufzuarbeiten. Vom 25. Mai bis zum 5. Juli wird in der documenta-Halle die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 - 1944" des Hamburger Instituts für Sozialforschung (das unter Leitung von Dr. Jan Philipp Reemtsma steht) zu sehen sein.

    Die Wehrmachtsausstellung zeigt anhand von Dokumentationen der Kriegsschauplätze Serbien und Weißrußland sowie einer Biographie der 6. Armee ("Stalingrad"), daß auch die Wehrmacht am systematischen Massenmord an Juden, Kriegsgefangenen und der Zivilbevölkerung maßgeblich beteiligt war. Sie bricht mit der heute noch dominierenden Vorstellung, daß nur die Schutzstaffel (SS) unter Führung von Heinrich Himmler einen Vernichtungskrieg geführt habe. Für die Förderung antimilitaristischer Gesinnung wurde das Hamburger Institut für Sozialforschung am 7. Dezember in Berlin mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte ausgezeichnet. Kassel ist nach Frankfurt und Marburg die dritte hessische Stadt, die sich des unbequemen Themas "deutsche Vergangenheit" annimmt.

    Das wissenschaftliche Begleitprogramm übernahm der Fachbereich 5 (Gesellschafts-wissenschaften) der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) unter Leitung der Politologen Professor Dr. Eike Hennig und Anke Schmeling sowie des Historikers Professor Dr. Jens Flemming.

    Neben dem Hauptveranstalter GhK sind die Stadt Kassel, der Landkreis Kassel, das Evangelische Forum, das Pädagogische Institut Nordhessen und die Regionalstelle Kassel im Hessischen Landesinstitut für Pädagogik (HeLP), die Gedenkstätte Breitenau und die Kasseler Gewerkschaften IG Metall und Öffentlicher Dienst, Transport und Verkehr (ÖTV) Mitveranstalter von Ausstellung und Begleitprogramm.

    Konzept Nachdem der Zenit der emotionalen und hitzig geführten Diskussionen um die Wehrmachtsausstellung, der im März 1997 mit der vehementen Kritik der CSU am Reemtsma-Konzept im Vorfeld der Ausstellungseröffnung in München erreicht war, nun überschritten ist, hoffen die Kasseler Wissenschaftler auf eine sachliche und differenzierte Auseinandersetzung mit der Thematik. Hierzu soll u.a. das Begleitprogramm dienen, zu dem zahlreiche prominente Wissenschaftler wie z.B. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Professor Dr. Jürgen Habermas und Professor Dr. Helga Grebing nach Kassel kommen werden.

    Rahmenprogramm und Führungen Das Rahmenprogramm wird sich jedoch nicht in wissenschaftlichen Veranstaltungen erschöpfen. Vor allem die Schulen sollen Foren einer breit angelegten Diskussion werden. Das Hessische Landesinstitut für Pädagogik wird für die Ausbildung der Lehrer sorgen und sie mit Arbeits- und Unterrichtsmaterial zum Thema "Wehrmacht" ausstatten. Die Führungen durch die Ausstellung werden in Länge und Inhalt der Altersstufe und dem Niveau der Schülerinnen und Schüler angepaßt. Anmeldungen zu Führungen für Schulklassen und andere Gruppen sind ab Anfang April 1998 möglich. Die Kontaktadresse wird rechtzeitig bekanntgegeben.

    Sponsoren erwünscht Willkommen sind Sponsoren für das aufwendige Rahmenprogramm, das über den gesamten Austellungszeitraum täglich interessante Vorträge, Diskussionen und Filmvorführungen vorsieht. Sponsoren wenden sich bitte an die Öffentlichkeitsarbeit der GhK, Annette Ulbricht-Hopf, Tel.: (0561) 804-2474, Fax: -7216 uh/fw

    Kontakte und Informationen: Universität Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 5 - Gesellschaftswissenschaften Nora-Platiel-Straße 1, 34109 Kassel Wissenschaftliches Begleitprogramm: Prof. Dr. Eike Hennig/Anke Schmeling/M.A. Prof. Dr. Jens Flemming


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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