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Den Konflikten um die Netzwerksicherheit widmen sich RUB-Sozialwissenschaftler - sie stellen fest, dass diese Konflikte häufig quer zu den überkommenen gesellschaftlichen Konfrontationslinien liegen und die Gesellschaft mit ihren tradierten Formen der Problembewältigung in vielerlei Hinsicht überfordern.
Bochum, 04.12.2000
Nr. 342
(Un-)Sicherheit und Vertrauen im Cyberspace
Die Verletzlichkeit der Netzwerke ist die der Gesellschaft
RUBIN 2/00: Sozialwissenschaften und IT-Sicherheit
Fragen der Netzwerksicherheit werden die Zukunft der modernen Gesellschaft mehr beeinflussen, als so manche Entscheidung von Kabinetten und Parlamenten. Da sich informationstechnische Neuerungen auf die Kommunikation einer Gesellschaft auswirken, betreffen sie die Gesellschaft selbst. Den Konflikten um die Netzwerksicherheit widmen sich daher RUB-Sozialwissenschaftler (PD Dr. Olaf Winkel, EURUBITS, Europäisches Institut für IT-Sicherheit, Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit). Sie stellen fest, dass diese Konflikte häufig quer zu den überkommenen gesellschaftlichen Konfrontationslinien liegen und die Gesellschaft mit ihren tradierten Formen der Problembewältigung in vielerlei Hinsicht überfordern. Dieser Beitrag ist soeben erschienen in RUBIN - Wissenschaftsmagazin der RUB.
Die Kehrseite der Medaille ...
Eine Menge Gutes hat die Informationstechnologie gebracht: Geschäfte von Ferne zu erledigen, schnell und einfach zu kommunizieren. Die Kehrseite der Medaille zeigt sich darin, dass immer neue Hackerangriffe Techniker und Ingenieure auf Trab halten: Neue Unsicherheiten erfordern stetig neue Sicherheitskonzepte. Damit jeder nur das lesen kann, was für ihn bestimmt ist, Informationen aber trotzdem eindeutig zuzuordnen sind, entwickeln sie sog. Firewalls, Zugangskontrollen, Verschüsselungssysteme und digitale Signaturen. Aber mit technischen Finessen allein ist es nicht getan: Das leistungsfähige Verschlüsselungssystem "Pretty Good Privacy", das seit Jahren kostenlos im Internet angeboten wird, wird z. B. kaum genutzt. Um die Sicherheit nachhaltig zu erhöhen, braucht es Maßnahmen zur Sensibilisierung, Aufklärung und Schulung der Anwender in IT-Sicherheitsfragen.
... ist das Sicherheitsrisiko
Die Sozialwissenschaftler, die das Phänomen der IT-Sicherheit erforschen, setzen den Anfangspunkt für die Förderung der Sicherheit in den Bereich der sozialen Organisation. Eine rationale Gestaltung von Sicherheitsprozessen ist nur durch ein effektives Sicherheitsmanagement zu erreichen, das in einer tragfähigen Sicherheitskultur wurzelt. Die Schulung der Anwender müsste eine Förderung der Problemwahrnehmung und -kommunikation ebenso beinhalten wie eine Schulung in der Organisation der Problembearbeitung und dem rationalen Umgang mit dem verbleibenden Restrisiko. Außerdem hinterfragen die Forscher die Interessenkonflikte zwischen einzelnen Teilnehmern in Netzwerken: Wo die einen durch eine Verschlüsselung vor dem "Aushorchen" geschützt sein wollen, z. B. vor der Erstellung von Kundenprofilen, brauchen die anderen genaue Daten zu Abrechnungszwecken.
RUBIN 2/00 erschienen
Den vollständigen Beitrag lesen Sie in RUBIN 2/00, wo Sie außerdem folgende Themen finden: Wenn der Whisky ins Glas rieselt - na dann prost!; Sich selbst vis-à-vis - was Elstern wahrnehmen; Geographie des Protestantismus: Zahlen versus Mythen; Den alten Hüttenleuten auf die Finger geschaut; Antibiotikaresistenz: "Fünf vor zwölf" für neue Strategien. RUBIN ist bei der Pressestelle (UV 3/368) für 5 DM erhältlich und steht im Internet: http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rubin.htm.
Weitere Informationen
PD Dr. Olaf Winkel, Europäisches Institut für IT-Sicherheit (EURUBITS), Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit, Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-28034, Fax: 0234/32-14-684, http://www.eurubits.de
http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rubin.htm.
http://www.eurubits.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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