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23.09.2008 09:49

Jenas Migranten eine Stimme geben

Manuela Heberer Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena stellen Migranten-Studie der Öffentlichkeit vor (25.9.)

    Jena (23.09.08) Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist in den letzten Jahren in Deutschland zu einem heiß diskutierten Thema geworden. "Bei allen Diskussionen werden jedoch die Betroffenen selbst kaum mit einbezogen", sagt Dr. Daniel Geschke von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der Sozialpsychologe hat zusammen mit dem Politikwissenschaftler und Sozialpädagogen Dr. Melha Rout Biel von der Thüringer Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft e. V. eine Studie durchgeführt, die dazu dienen soll, "den Migranten in Jena eine Stimme zu geben". Ihre Ergebnisse haben sie in einer Broschüre zusammengefasst, die sie am Donnerstag, 25. September (11.30 Uhr, Haus auf der Mauer, Johannisplatz 26) der interessierten Öffentlichkeit und der Presse vorstellen werden.

    Für das Projekt "Migranten in Jena: Ihre Ziele, Wünsche und Erfahrungen" befragten die Wissenschaftler 182 Menschen mit Migrationshintergrund nach Integrationswünschen und -hindernissen, Erfahrungen mit Diskriminierung und ihrer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. "Unsere Ergebnisse sind nur eine Momentaufnahme", sagt Dr. Daniel Geschke. "Trotzdem wollen wir der Öffentlichkeit mitteilen, was die befragten Personen denken." Außerdem sehen die Autoren ihre Ergebnisse auch als Rückmeldung für die bisherigen Bemühungen der Stadt Jena im Bereich der Integration.

    "Im Vergleich zu anderen ostdeutschen Städten ist Jena ein gutes Beispiel für eine gelungene Integration", sagt Dr. Melha Rout Biel. Trotzdem sei es wichtig, die Migranten mehr einzubeziehen, etwaige Probleme zu erkennen und Lösungen in Angriff zu nehmen, um als Stadt Jena tatsächlich zu einem "Tor zur Welt" zu werden, meint Daniel Geschke. Es sei wichtig, dass Migranten sich tatsächlich integrieren und sich nicht einfach nur anpassen. "Integration heißt, sowohl Aspekte der traditionellen Herkunftskultur, Sprache und Lebensweise zu bewahren, als auch Aspekte der deutschen Kultur und die deutsche Sprache zu übernehmen", erläutert der Jenaer Wissenschaftler. "Die Ergebnisse unserer Studie zeigen einen klaren Integrationswunsch der Befragten. Dieser betrifft den privaten und öffentlichen Bereich, daneben ist aber auch eine strukturelle Integration in private und öffentliche Institutionen der Stadt gewünscht." Die Autoren planen für die Zukunft, ihre Untersuchungen in einer umfassenderen Studie auf andere Städte in den neuen Bundesländern auszudehnen. Sie sagen, dass es gerade in Zeiten der Globalisierung wichtig sei, das Thema Integration konstruktiv und unter Einbeziehung aller Beteiligten zu diskutieren.

    Kontakt:
    Dr. Daniel Geschke
    Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Jena
    DFG-Forschergruppe "Discrimination and Tolerance in Intergroup Relations"
    Humboldtstr. 11, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945076
    E-Mail: Daniel.Geschke[at]uni-jena.de

    Dr. Melha Rout Biel
    Thüringer Deutsch-Afrikanische Gesellschaft e. V.
    Maurer-Straße 18, 07749 Jena
    Tel.: 0176 / 68436393
    E-Mail: mbiel55[at]hotmail.com


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Psychologie
    regional
    Forschungsergebnisse, Pressetermine
    Deutsch


     

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