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Wissenschaft
Energieverbrauch steigt mit der Auflösung / Kauf mit Augenmaß lohnt sich
Kaum jemand entscheidet sich heute noch für einen Röhrenmonitor, wenn er
einen neuen Bildschirm für seinen Computer sucht. Längst haben
Flachbildschirme dieser Technik den Rang abgelaufen. Und das aus gutem
Grund. Denn Flachbildschirme sind nicht nur Platz sparender und
strahlungsärmer sondern verbrauchen auch rund zwei Drittel weniger Strom als
Röhrenmonitore. Auch die Auswahl an besonders energiesparenden Modellen, die
die Anforderungen des Labels Energy Star erfüllen, hat sich in den letzten
zwei Jahren deutlich vergrößert. Es gibt kaum noch Modelle auf dem Markt,
die die Grenzwerte nicht einhalten. Andererseits zeichnen sich darunter
einige Geräte bereits durch besonders gute Energieverbrauchswerte aus. Daher
bietet EcoTopTen jetzt eine Marktübersicht zu Flachbildschirmen, die die
Grenzwerte des Energy Stars um mindestens 30 Prozent unterschreiten.
Zwar werden die Anforderungen des Energy Stars an Computermonitore zurzeit
überarbeitet und sind nach den aktuellen Vorschlägen auch sehr streng
gesetzt, was das Öko-Institut begrüßt. "Aber die verschärften Grenzwerte
treten voraussichtlich frühestens in einem Jahr in Kraft", erläutert
EcoTopTen-Projektleiterin Dr. Dietlinde Quack vom Öko-Institut. "Deshalb
haben wir uns entschieden, unter den Guten schon jetzt die Besten zu
empfehlen." Erfreulich: Auch dann noch ist die Auswahl mit insgesamt 67
Modellen sehr groß. Alle Geräte sind außerdem mit dem aktuellen
TCO'03-Siegel zertifiziert, das weitere Mindestanforderungen an eine gute
Bildqualität, geringere Strahlungswerte und die Recyclingfähigkeit
garantiert.
Den Trend hin zu größeren Bildschirmdiagonalen bewertet Dr. Dietlinde Quack
dagegen kritisch. Vor wenigen Jahren wurden noch überwiegend 17-Zoll-Geräte
verkauft. Wegen des Preisverfalls haben jetzt aber die 19-Zoller den
höchsten Absatz. Mit der Größe des Bildschirms steigt in der Regel auch die
Auflösung. Je mehr Bildpunkte jedoch beleuchtet werden, desto größer ist
auch der Energieverbrauch. Im Extremfall darf ein 22-Zoll-Bildschirm mit
einer Auflösung von 1920x1200 Pixeln nach den Kriterien des Energy Stars bis
zu 65 Watt im On-Modus verbrauchen. Bei einer angenommenen täglichen Nutzung
von drei Stunden im Betrieb, drei Stunden im Stand-by und 18 Stunden
ausgeschaltet sind dies rund 80 Kilowattstunden im Jahr. Ein typischer
EcoTopTen-19-Zoller mit einer Auflösung von 1280x1024 Pixeln kommt dagegen
nur auf 37 Kilowattstunden. Das entspricht einer Einsparung von aktuell rund
9,40 Euro.
Vom Kauf eines kleineren Modells mit niedrigerer Auflösung profitieren also
die Umwelt und der eigene Geldbeutel. "Ein gutes Argument zu prüfen, ob man
einen großen Bildschirm mit entsprechend hoher Auflösung tatsächlich
benötigt", findet die Expertin. Die vollständige Marktübersicht zu
EcoTopTen-Flachbildschirmen lesen Sie online unter
http://www.ecotopten.de/prod_monitore_prod.php.
Dort außerdem aktualisiert: Die Marktübersicht zu empfehlenswerten,
bundesweit verfügbaren Ökostromangeboten. EcoTopTen berücksichtigt nur
Angebote, die einen nachgewiesenen zusätzlichen Umweltnutzen haben. "Dieser
entsteht dann, wenn die Nachfrage nach einem solchen Produkt dazu führt,
dass der Anteil an Ökostrom am gesamten Strommix weiter zunimmt", erläutert
Martin Möller vom Öko-Institut. "Das ist bei EcoTopTen garantiert." Hier
geht's zur aktualisierten Marktübersicht:
http://www.ecotopten.de/prod_strom_prod.php.
EcoTopTen ist eine groß angelegte Kampagne für nachhaltigen Konsum und
Produktinnovationen im Massenmarkt, die das Öko-Institut initiiert hat. In
regelmäßigen Abständen empfehlen die WissenschaftlerInnen eine Auswahl an
hochwertigen, so genannten EcoTopTen-Produkten, die ein angemessenes
Preis-Leistungsverhältnis haben und aus Umweltsicht allesamt Spitzenprodukte
sind. Typische Produkte, die die EcoTopTen-Kriterien nicht erfüllen, werden
zum Vergleich vorgestellt. Damit können EcoTopTen-Marktübersichten die
Kaufentscheidung für rundum gute Produkte erleichtern. Sie finden sie im
Internet auf http://www.ecotopten.de unter der Rubrik "Produktempfehlungen". Bis
Ende 2010 folgen insgesamt 20 aktuelle Marktübersichten, die nächste zu
Kühl- und Gefriergeräten.
Das EcoTopTen-Forschungsprojekt wurde bis März 2007 vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung gefördert, die EcoTopTen-Kampagne vom
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und
der Stiftung Zukunftserbe. Seit Oktober 2007 wird EcoTopTen von der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Medienpartner ist das
Monatsmagazin "natur&kosmos". Wollen Sie regelmäßig über EcoTopTen
informiert werden? Abonnieren Sie den EcoTopTen-Newsletter und senden Sie
eine E-Mail an anmeldung(at)ecotopten.de.
AnsprechpartnerIn:
Projektleiterin Dr. Dietlinde Quack, Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle
Freiburg, Institutsbereich Produkte & Stoffströme, Telefon 0761/45295-48,
E-Mail: d.quack(at)oeko.de
Martin Möller, Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg,
wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institutsbereich Produkte & Stoffströme,
Telefon 0761/45295-57, E-Mail: m.moeller(at)oeko.de
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen
Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der
Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie
die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal
umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg,
Darmstadt und Berlin vertreten.
Interesse, Mitglied zu werden? Mehr unter http://www.oeko.de/mitmachen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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