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Deutsche Gesellschaft für Kardiologie erkennt Zentrale Notaufnahme als Facheinrichtung für Brustschmerz-Notfälle an
Die Zentrale Notaufnahme am Universitätsklinikum Mannheim ist am 6. Oktober offiziell als "Chest Pain Unit" (Brustschmerz-Einheit) zertifiziert worden. Das Mannheimer Universitätsklinikum gehört damit zu den ersten fünf Kliniken in Deutschland, denen diese Auszeichnung nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zuerkannt wurde.
Gemeinsam mit der auf Herz-, Atemwegs- und Gefäßerkrankungen spezialisierten I. Medizinischen Klinik (Direktor: Professor Dr. Martin Borggrefe) hat das Team der Zentralen Notaufnahme in den letzten Jahren ein Notfallmanagement entwickelt, das sich im Alltag sehr bewährt hat. "Wir freuen uns, dass unsere Einrichtung jetzt auch formal Anerkennung durch die kardiologische Fachgesellschaft gefunden hat", sagt Oberarzt Dr. Joachim Grüttner, Leiter der Zentralen Notaufnahme am Universitätsklinikum, und weist auf eine weitere Besonderheit hin: Erstmals sei hier nicht eine abgeschlossene dezentrale Facheinrichtung begutachtet und ausgezeichnet worden, sondern eine fachspezifische Strategie inmitten einer großen interdisziplinären Notaufnahme. "Dies zeigt", so Grüttner weiter, "dass es durchaus möglich ist, die allgemeinen Vorteile einer fachübergreifenden, zentralisierten Notfallversorgung professionell mit den Erfordernissen der fachspezifischen Notfallmedizin zu verbinden. Auch für andere Zentrale Notaufnahmen kann und wird dies Modellcharakter haben."
Weit über die Hälfte aller internistischen Patienten in der Zentralen Notaufnahme haben akute Herzerkrankungen wie etwa Herzinfarkte, verschiedene Komplikationen der Herzmuskelschwäche(Herzinsuffizienz) oder Herzrhythmusstörungen. Zur Erkennung und Behandlung dieser Erkrankungen gibt es in der Notaufnahme modernste diagnostische Geräte und spezielle Behandlungs-Leitlinien. "Für Patienten mit unklarem Brustschmerz ist es wichtig, dass die Ärzte rasch und genau einschätzen können, um welche Erkrankung es sich handelt und wie bedrohlich sie ist. Speziell bei Krankheiten, die mit ähnlichen Symptomen wie der Herzinfarkt einhergehen, ist diese so genannte Differentialdiagnose unbedingt notwendig", erläutert Privatdozent Dr. Tim Süselbeck, der Leitende Oberarzt der Kardiologischen Klinik. Dazu gehören lebensgefährliche Krankheitsbilder wie die Lungenembolie oder die Aortendissektion (Einriss der Hauptschlagader). Für die Erkennung dieser Erkrankungen seien Großgeräte wie die Kernspintomographie und die Computertomographie, die im Universitätsklinikum Tag und Nacht verfügbar sind, unverzichtbar.
Um einen Herzinfarkt auszuschließen, gewinnen außerdem neu entwickelte Spezialgeräte wie zum Beispiel die Computertomographie der Herzkranzarterien (Koronar-CT) zunehmend an Bedeutung. Diese Technik, die neuerdings ebenfalls im Mannheimer Universitätsklinikum zur Verfügung steht, kann bei Patienten mit einem weniger hohen Risiko die Herzkatheter-Untersuchung ersetzen.
Für die gefährlichste Form des Herzinfarktes, den so genannten ST-Hebungsinfarkt, bestehen Sondervereinbarungen zwischen Rettungsleitstelle und Kardiologischer Klinik, nach denen diese Patienten zu jeder Tages- und Nachtzeit vom Notarzt direkt zur Herzkatheter-Untersuchung ins Universitätsklinikum gebracht werden können. Für diesen anspruchsvollen Eingriff steht ein spezielles Kardiologen-Team der I. Medizinischen Klinik im 24-Stunden-Dienst bereit.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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