idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.10.2008 11:32

Von Nanjing nach Schloss Dagstuhl: Sportinformatik erobert die Welt

Petra Giegerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Starke interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit - Heinz-Nixdorf-Forum eröffnet am 18. Januar 2009 die Sonderausstellung Computer.Sport

    (Mainz, 10. Oktober 2008, inf) Einige Kilometer hat der Mainzer Informatik-Professor Jürgen Perl in diesem Jahr bereits zurückgelegt. Beim Pre-Olympic Congress der International Association of Computer Science in Sport (IACSS) in Nanjing im August 2008 traf sich die internationale Szene der von ihm vor 19 Jahren im Institut für Informatik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz begründeten Sportinformatik. 300 Teilnehmer aus 30 Nationen waren dabei. Anfang September trafen sich 35 Informatiker, Sportinformatiker und Sportwissenschaftler aus 10 Ländern im saarländischen Schloss Dagstuhl, dem weltweit anerkannten Begegnungszentrum für Informatik, um über Computer Science in Sport - Mission and Methods zu sprechen. Dabei ging es um mehrere Aspekte - Robotik, Messdaten und Methoden, Doping - die inter- und transdisziplinär von Ingenieuren, Sportwissenschaftlern und Informatikern mit Experten aus anderen Fachgebieten wie der Medizin, Biologie oder Künstlichen Intelligenz erforscht werden.

    Professor Perl stellte vor, wie er mit Hilfe von PerPot - performance potential meta-model - zum Beispiel optimale Zeitintervalle zwischen Training und Abruf der sportlichen Höchstleitung berechnet. Da bei seiner Methode auch - im wahrsten Sinne des Wortes - unwahrscheinlich hohe Leistungsprofile erkennbar werden, liegt die Fragestellung nahe, ob diese auf Doping zurückzuführen sind.

    Mit Positionsdaten von einzelnen Spielern in einer Mannschaft beschäftigt sich Andreas Grunz, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Professor Perl. Wo Mathematik und Statistik an ihre Grenzen stoßen, liefern Neuronale Netze wichtige Informationen über optimale Spielzüge, die von den Sportlern schrittweise trainiert werden können. Auch nach Abschluss der diesjährigen Tagungssaison wird die Sportinformatik weiter von sich hören lassen. Das Heinz-Nixdorf-Forum eröffnet am 18. Januar 2009 die Sonderausstellung Computer.Sport. Die Mainzer Sportinformatik ist hier mit zwei Projekten beteiligt:

    Simulationsmodell SpeEdiRun
    Planung von Training und Wettkämpfen in Ausdauersportarten wie beispielsweise Laufen, Radfahren oder Skilanglauf wird etwa durch Bodenbeschaffenheit, Steigungen und zeitverzögerte Wirkung von Belastungsänderungen erschwert. Mit SpeEdiRun werden auf der Basis realer Laufdaten Strecken- und Pulsprofile dargestellt und die Wirkung von Be- und Entlastungen simuliert. Die Modell-basierte Analyse soll dazu beitragen, Prognosen über den Leistungsverlauf zu bestimmen und damit Wettkampfplanungen zu unterstützen.

    Musteranalyse mithilfe Neuronaler Netze
    Künstliche Neuronale Netze imitieren Organisations- und Verarbeitungsprinzipien des menschlichen Gehirns. Im Gegensatz zu statistischen Verfahren zeichnen sie sich durch Lernfähigkeit, Fehlertoleranz, Robustheit und Generalisierungsfähigkeit aus. Die Sportinformatik nutzt Künstliche Neuronale Netze unter anderem zur gruppentaktischen Analyse eines Fußballspiels. Sie sollen Spielhandlungen von Angriff und Abwehr oder Ballwechsel typisieren und erkennen helfen. Nach einem entsprechenden "Training" erkennt und prognostiziert das Netz typische Konstellationsmuster und ordnet gruppentaktische Prozesse zu. Verständnis und Analyse der Spielabläufe werden dadurch vereinfacht und verbessert. Der Ansatz kann in späteren Entwicklungsstufen Simulationen mit Eingriff in den Spielablauf und im Hinblick auf taktische Optimierung ermöglichen.

    Kontakt und Informationen:
    Prof. Dr. Jürgen Perl
    Institut für Informatik
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Staudingerweg 9
    55128 Mainz
    Tel. +49 6131 39-23378
    E-Mail: perl@informatik.uni-mainz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.informatik.uni-mainz.de
    http://www.dagstuhl.de/en/program/calendar/semhp/?semnr=08372 - "Press Room" zur Konferenz mit Radio- und TV-Beitrag
    http://www.computer-sport.org/ - Ausstellung (Eröffnung Januar 2009)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Sportwissenschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).