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Wissenschaft
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die VolkswagenStiftung fördern in den nächsten vier Jahren ein interdisziplinäres Promotionskolleg Ost-West in der RUB - allein die VolkswagenStiftung mit gut einer Million Mark.
Bochum, 12.12.2000
Nr. 360
Wissenschaftliche Kontaktbörse
Promotionskolleg Ost-West in der RUB ...
... gefördert vom Stifterverbanf und der VolkswagenStiftung
An der Ruhr-Universität Bochum eröffnet im kommenden Jahr eine wissenschaftliche Kontaktbörse zwischen Ost- und Westeuropa, die in ihrer Art ohne Vorbild ist. Das Lotman-Institut für russische und sowjetische Kultur (Leitung: Prof. Dr. Dr. h. c. Karl Eimermacher) sowie das Institut für Deutschlandforschung (Direktor: Prof. Dr. Paul Gerhard Klussmann) begründen mit Förderung der VolkswagenStiftung und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft ein "Promotionskolleg Ost-West". Die VolkswagenStiftung unterstützt das Projekt für vier Jahre mit gut einer Million Mark.
Ort der Begegnung zwischen Ost und West
Das Promotionskolleg versteht sich als Ort der Begegnung, Kommunikation und Kooperation west- und osteuropäischer Nachwuchswissenschaftler und will eine Vernetzung junger Forscher auf unserem Kontinent erreichen. Die Initiatoren wollen junge Geistes-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaftler aus den alten und neu entstandenen Staaten des ehemaligen Ostblocks zu einem Gesprächs- und Arbeitsverbund untereinander und mit ihren westeuropäischen Kollegen einladen. Das Kolleg ist eine Investition in die Zukunft, denn es ermöglicht langfristig die Entwicklung einer Vielzahl von Forschungs- und Kooperationsinitiativen der Kollegiaten - auch über das Internet, ein entsprechender Online-Auftritt des Projekts ist in Vorbereitung.
Drei zentrale Ziele
Das Promotionskolleg verfolgt drei zentrale Zielsetzungen: Es soll die fachliche und methodische Kompetenz fördern, es soll Weiterqualifizierung im Sinne von Mobilität und Europafähigkeit leisten und es will schließlich dialogstiftend wirken, indem es sowohl die Verständigung über wissenschaftliche Fragen befördert als auch zur Überwindung ideologischer und mentaler Vorbehalte beiträgt.
Zunächst zwei Ausbildungsgänge
Für das Promotionskolleg sind zunächst zwei Ausbildungsgänge vorgesehen, die jeweils auf zwei Jahre angelegt sind und zu denen im ersten Turnus (2001-2003) bis zu 30 Promovenden und im zweiten Turnus (2003-2005) sogar bis zu 50 Promovenden eingeladen werden. Als "geistige Schnittstelle" jedes Ausbildungsgangs dient ein Rahmenthema, das die Kollegiaten mit ihren eige-nen Promotionsvorhaben in einem bestimmten fachlichen Sektor ausfüllen: für den ersten Turnus "Kultur - (Staats-) Macht - Gesellschaft. Prägende Konstellationen und Interaktionen im 19. und 20. Jahrhundert" sowie für den zweiten Turnus "National geprägte Denkformen und Kulturphänomene im 19. und 20. Jahrhundert - und ihre internationale Überschreitung. Kulturspezifische und typologisch vergleichende Fragestellungen vor dem Hintergrund zunehmender Multikulturalität."
Geförderte Aufenthalte in Bochum
Die Teilnehmer am Promotionskolleg Ost-West kommen innerhalb des zweijährigen Ausbildungsgangs zu drei gemeinsamen, je vierwöchigen Aufenthalten an der RUB zusammen. Einen weiteren Studienaufenthalt in Bochum (maximal 4 Wochen) können sie individuell festlegen. Die Förderung des Kollegs umfasst die Aufenthaltskosten (insgesamt DM 5.000 pro Person und Turnus) sowie die jeweiligen Fahrtkosten. Dazu kommt ein einmaliges Büchergeld.
Arbeit im Plenum und in Kleingruppen
Ihre Arbeitsverfahren, Thesen und Ergebnisse stellen die Kollegiaten im internationalen Kreis der anderen Teilnehmer und der Hochschullehrer aus Bochum, Deutschland und Europa zur Diskussion. Die Arbeit wird alternierend im Plenum und in Kleingruppen - mit den Diskussionssprachen Deutsch, Englisch, Russisch und Französisch - stattfinden. Gastreferenten sollen die interdisziplinäre Kommunikation anregen und zusammen mit Bochumer und auswärtigen Mentoren einen Gesprächszusammenhang schaffen, der den Promovenden auch jenseits der Kollegwochen an der Ruhr-Universität eine Möglichkeit zu Austausch und Beratung bietet. Fachseminare sollen zudem Einblick geben in die Strukturen der deutschen Wissenschaftslandschaft mit ihren Fördereinrichtungen, Forschungszentren und Administrationen.
Fristen und Bewerbung
Die Bewerbungen erfolgen ausschließlich durch die Promovenden selbst, indem sie einem formlosen Antrag beifügen: das Thema der Dissertation, eine inhaltliche und methodische Skizze des Projekts sowie den Stand der Vorarbeiten (2 Seiten), ein Empfehlungsschreiben des betreuenden Professors an der Heimatuniversität, Curriculum vitae sowie Angaben zu Sprachkenntnissen und eine Publikationsliste. Bewerbungsschluss für den ersten Ausbildungsgang ist der 31. März 2001, die Entscheidung über die Aufnahme fällt im April 2001. Der erste Kolleg-Aufenthalt der Promovenden in Bochum findet dann vom 6. bis 31. August 2001 statt.
Weitere Informationen
Dr. Anne Hartmann, Lotman-Institut für russische und sowjetische Kultur, Fakultät für Philologie der RUB, Tel.: 0234/32-25605, Fax: 0234/32-14243, eMail: anne.hartmann@ruhr-uni-bochum.de
Dr. Frank Hoffmann, Institut für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum, Tel.: 0234/32-27863, Fax: 0234/32-14587, eMail: frank.hoffmann-2@ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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