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14.10.2008 10:14

Am 20. Oktober wird das Heidelberger Exzellenzcluster "Asien und Europa" feierlich eröffnet

Dr. Michael Schwarz Pressestelle
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Der interdisziplinäre kulturwissenschaftliche Forscherverbund entwickelt eine in Deutschland bislang nicht gegebene transkulturelle Perspektive - Als Festredner spricht Prof. Dr. Arjun Appadurai (New York)

    Am 20. Oktober 2008 wird das Exzellenzcluster "Asien und Europa im globalen Kontext" vom Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, in der Alten Aula der Universität feierlich eröffnet (18.00 Uhr, Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, 69 117 Heidelberg). Der interdisziplinäre kulturwissenschaftliche Forscherverbund entwickelt in Forschung und Lehre eine in Deutschland bislang nicht gegebene transkulturelle Perspektive, um künftigen Anforderungen im Austausch zwischen Asien und Europa gerecht zu werden. Als Festredner spricht Prof. Dr. Arjun Appadurai (New York).

    Bislang hinter dem Kulturvergleich versteckt blieben die vielseitigen Verflechtungen zwischen Asien und Europa, die seit langem in vielen Bereichen des kulturellen Lebens bestehen. Die Dynamiken im Kulturaustausch zwischen Asien und Europa zu analysieren, ist nun Forschungsschwerpunkt des Exzellenzclusters "Asien und Europa im globalen Kontext: Wechselnde Asymmetrien in kulturellen Austauschprozessen". Der interdisziplinär und transkulturell ausgerichtete kulturwissenschaftliche Forscherverbund geht damit einer der drängendsten Fragen unserer Zeit nach, denn im Transfer von Wirtschaftsgütern und Ideen, bei Migrationsbewegungen oder Konflikten, kennzeichnen Asymmetrien seit je her das Verhältnis zwischen den Kulturen. In einzigartiger Weise bindet man dabei Forschende aus Asien ein und fördert die transkulturelle Forschung durch Kooperationen mit Partnerinstitutionen in Asien und den USA.

    Das Heidelberger Exzellenzcluster entwickelt damit eine in Deutschland bislang nicht gegebene, aber dringlich gebotene transkulturelle Forschungsperspektive. Im Oktober 2007 genehmigten der Wissenschaftsrat und die Deutsche Forschungsgemeinschaft den Forscherverbund im Rahmen der Exzellenzinitiative, um Spitzenforschung in Deutschland gezielt zu fördern, den Wissenschaftsstandort nachhaltig zu stärken und die internationale Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Lehre zu verbessern. Im Sommer 2008 trat das Exzellenzcluster mit der Vorlesungsreihe "Transculturality - Theories and Explorations" an die Öffentlichkeit.

    Sitz des Exzellenzclusters und Zentrum der transkulturellen Zusammenarbeit ist seit Oktober 2008 das Karl Jaspers Zentrum für Transkulturelle Forschung. Von hier aus sollen Zweigstellen in Indien und China vernetzt werden. Flache Hierarchien und intensive Nachwuchsförderung kennzeichnen das neue Forschungsformat. Fünf neue Professuren im Bereich Intellectual History, Visual and Media Anthropology, Global Art History, Buddhist Studies und Cultural Economic History sind vorgesehen, zudem mehrere Nachwuchsforschergruppen, ein Graduiertenprogramm sowie die Infrastruktur für rund 50 Stipendiaten und Projektmitarbeiter. Ein Datenbanksystem befindet sich im Aufbau, das die Forschungsergebnisse in zwei vernetzten, gemeinsam entwickelten Datenbanken für translinguale Konzepte und transkulturelle Bilder erfassen und allen Forschungsbereichen zugänglich machen soll.

    Wie Ungleichgewichte im Kulturkontakt entstehen und wie man ihnen begegnet, will man in Heidelberg in einem Zeithorizont von der Bronzezeit bis in die Gegenwart untersuchen. Thematisch umfasst das Exzellenzcluster die vier Forschungsfelder Regierungskunst und Verwaltung, Öffentlichkeit und Medien, Gesundheit und Umwelt sowie Geschichte und Kulturerbe. Ihnen sind interdisziplinäre Einzel- und Gemeinschaftsprojekte zugeordnet. Nachdem eine Auswahl aus den eingereichten Projektanträgen getroffen wurde, haben die ersten Forschungsprojekte bereits im März 2008 ihre Arbeit aufgenommen.

    Das Exzellenzcluster verbindet Quellen- und Feldforschung mit theoretischen Ansätzen, überwindet Fächergrenzen, vereint verschiedenste Methoden, Wissenschaftstraditionen und Erkenntnistheorien weltweit und bindet auch zahlreiche Disziplinen der Universität Heidelberg ein, unter anderem die Altertumswissenschaften, die Asienwissenschaften, die politischen Wissenschaften und die Geographie. Drei Heidelberger Forscherpersönlichkeiten bilden das Direktorium: Axel Michaels, Professor für Klassische Indologie am Südasien-Institut, Madeleine Herren-Oesch, Professorin für Geschichte der Neuzeit am Historischen Seminar und Rudolf Wagner, Professor am Sinologischen Institut. Sie werden sich im Turnus von sechs Monaten in ihrem Amt als Sprecher abwechseln. Am 1. Oktober 2008 hat Prof. Madeleine Herren-Oesch das Amt für sechs Monate von Prof. Rudolf Wagner übernommen.

    Kontakt:
    Dr. Brigitte Merz
    Wiss. Geschäftsführerin des Clusters
    Karl Jaspers Zentrum
    Voßstraße 2, 69 115 Heidelberg
    Tel. 06221 544005
    merz@sai.uni-heidelberg.de

    Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse

    Irene Thewalt
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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