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Staatsfonds aus dem Nahen Osten und Asien kaufen sich verstärkt bei europäischen und amerikanischen Unternehmen ein. Diese sind derzeit aufgrund der Finanzmarktkrise günstig zu haben. Deshalb sind sie für die Staatsfonds aus dem Nahen und Fernen Osten besonders attraktiv. Die staatseigenen Fonds der erdölexportierenden Länder sowie Asiens investierten allein im Jahr 2007 über 43 Milliarden Euro in europäische und US-amerikanische Konzerne. Für 21,6 Milliarden Euro beteiligten sie sich bereits im ersten Halbjahr dieses Jahres an westlichen Konzernen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, und Bureau van Dijk Electronic Publishing. Einer der größten Investoren ist der Staatsfonds Government of Singapore Investment Corporation. Er erwarb in den vergangenen Monaten Anteile von knapp 7 Milliarden Euro an der Schweizerischen Bank UBS und stieg mit 4,7 Milliarden Euro bei der amerikanischen Citigroup ein. Zu den größten Transaktionen zählen auch die Engagements des Staatsfonds Kuwait Investment Authority, der sich mit 4,4 Milliarden Euro an der amerikanischen Investmentbank Merrill Lynch beteiligte und 566 Millionen Euro in den Börsengang des Finanzdienstleisters Visa investierte.
An europäischen und amerikanischen Börsen sind die Staatsfonds ebenfalls beteiligt. Die Qatar Investment Authority hält beispielsweise 20 Prozent Anteile an der London Stock Exchange (LSE) und zehn Prozent an der skandinavischen Wertpapierbörse OMX. Der Staatsfonds Dubai International Financial Centre übernahm kürzlich 28 Prozent an der LSE von der Nasdaq Stock Market.
Die Staatsfonds oder staatlich kontrollierte Unternehmen aus dem Nahen und Fernen Osten investieren nicht allein in die Finanzbranche. Industrieunternehmen stehen auch auf ihrer Einkaufsliste. So übernahm vor Kurzem der arabische Staatskonzern Saudi Basic Industries die Kontrolle über den amerikanischen Kunststoffhersteller GE Plastics. Ebenfalls sind Staatsfonds an Luxusmarken wie Aston Martin oder Bulgari beteiligt. Auch Hotelketten wie InterContinental werden mittlerweile durch Staatsfonds aus dem Nahen und Fernen Osten finanziert.
Ansprechpartner: Mariela Borell (ZEW), Telefon: +49/621/1235-144, E-Mail: borell@zew.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch

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