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Wissenschaft
Ramesh Ummanni aus Indien hat jetzt am Institut für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität seine Dissertation mit herausragenden Bewertungen verteidigt. Die Arbeit entstand in weniger als drei Jahren. Der junge Wissenschaftler wurde durch das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg erfolgreich unterstützt.
Im Oktober 2005 kam Ramesh Ummanni als Doktorand in das Labor des Institutes für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie. In Kooperation mit der Klinik für Urologie begann er dort mit der Arbeit an dem Dissertationsprojekt mit dem Titel "Erstellung eines Risikoprofils der Prostata zur Früherkennung von Prostatakrebs".
Er sollte in Proben, die den Patienten mit einer dünnen Hohlnadel entnommen worden waren (Nadelbiopsie), nach Proteinen fahnden, die zum eindeutigen Nachweis eines Tumors geeignet sind. Bisher wurde bei der Feststellung von erhöhten Mengen des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut von Männern auf eine mögliche bösartige Zellveränderungen in der Prostata geschlossen. Doch das war nicht eindeutig, denn erhöhte PSA-Werte waren nur bei etwa der Hälfte der Patienten Ausdruck für einen Tumor. Ramesh Ummanni hat nun in den Biopsien von zwei Gruppen von Patienten mit hohen PSA-Werten, in der einen elf Patienten mit nicht-bösartigen Prostatavergrößerungen und in der anderen zwölf Patienten mit einem Prostata-Karzinom, das Proteinmuster verglichen. Insgesamt gab es zwischen beiden Gruppen bei 79 Proteinen eindeutige mengenmäßige Unterschiede. Ramesh Ummanni hat bereits einige dieser Proteine geprüft, ob sie als Kandidaten zur Verbesserung der Diagnostik des Prostatakarzinoms in Frage kommen. So konnte bei der bildlichen Darstellung an Gewebeschnitten das Protein Prohibitin nur in Tumorzellen, nicht aber bei gutartiger oder entzündlicher Vergrößerung der Vorsteherdrüse nachgewiesen werden.
"Herr Ummanni ist wohl einer der besten Doktoranden, die ich jemals in meinem Labor betreut habe. Er ist nicht nur hochintelligent und experimentell äußerst geschickt, sondern auch überaus sozial und hat so zu zahlreichen Laboratorien innerhalb der gesamten Universität Kontakte geknüpft und deren Ausstattung und Erfahrungen zur Durchführung seines Forschungsprojektes nutzen können. Ich kann mich an keinen Doktoranden erinnern, der in weniger als drei Jahren solch hohe Qualität abgeliefert hat." So beschreibt Prof. Dr. Reinhard Walther, sein Betreuer vor Ort, die ungewöhnliche Leistung des Doktoranden.
Für die Anfertigung der Dissertation hatte Ramesh Ummanni ein Stipendium von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung erhalten. Dank dieser Förderung konnte er zusammen mit zehn Doktoranden innerhalb eines Graduiertenkollegs an Dissertationsprojekten zu tumorbiologischen Fragestellungen zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen arbeiten. Noch während seines Forschungsaufenthaltes in Greifswald konnte er Teile seiner Dissertation in zwei international anerkannten wissenschaftlichen Zeitschriften (Cancer Letters, FEBS Journal) veröffentlicht.
Inzwischen hat er als Postdoc am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf eine neue Wirkungsstätte gefunden, wird sich aber an die Zeit in Greifswald sicher gerne erinnern.
Ansprechpartner für Rückfragen
Institut für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie
Prof. Dr. Reinhard Walther
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, Diagnostikzentrum, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-5400, Telefax 03834 86-5402
rwalther@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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