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20.10.2008 08:55

Ein Computer, groß wie ein Einfamilienhaus

Stephan Laudien Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Informatiker der Universität Jena laden ein zu Kolloquium am 25. Oktober über 50 Jahre Rechentechnik in Jena

    Jena (20.10.08) Ein Computer mit einer Grundfläche von 55 Quadratmetern, der in der Lage ist, bis zu zehn Rechenoperationen pro Sekunde auszuführen: Was heute ungläubiges Staunen hervorruft, war Mitte der 50er Jahre ein enormer Fortschritt. Oprema hieß das Monstrum, das in Jena entwickelt wurde. Oprema stand für "Optik-Rechenmaschine" - ein Apparat, der mit Stecktafeln gesteuert wurde und auf Basis von Relaistechnik arbeitete. Entwickelt wurde die Oprema maßgeblich vom Computer-Pionier Wilhelm Kämmerer im Auftrag der Zeiss-Werke. Dort konnte die Maschine die Arbeit von ungefähr 120 Menschen übernehmen.

    In einem wissenschaftlichen Kolloquium werden Informatiker und Mathematiker der Friedrich-Schiller-Universität Jena am 25. Oktober ab 9.30 Uhr die Geschichte der Rechentechnik in Jena beleuchten. Unter dem Titel "Von der Oprema bis zum Campus-Grid - ein halbes Jahrhundert Rechner in Jena" sind Fachleute und die interessierte Öffentlichkeit in den Hörsaal 4 auf dem Uni-Campus (Carl-Zeiß-Straße 3) eingeladen. Nach Grußworten wird Dr. Hartmut Petzold über die frühen Rechner aus Jena in der internationalen Rechnerszene sprechen. Der Referent ist ein ausgewiesener Fachmann: Petzold arbeitet als Kurator für Informatik am Deutschen Museum in München.

    "Außerhalb Jenas ist es nur wenig bekannt, dass hier in der Stadt einstmals Computer entwickelt wurden", sagt Prof. Dr. Michael Fothe, einer der Organisatoren des Kolloquiums. Hauptsächlich deshalb, weil Dresden als DDR-Zentrum für Computerentwicklung wahrgenommen wurde, nachdem dort die Flugzeugproduktion eingestellt worden war. "Hartmut Petzold bringt uns den Blick von außen, er kann die Jenaer Entwicklungen bestens einordnen", so der Fachdidaktiker Fothe weiter. Zu den weiteren Produkten aus Jena gehört der ZRA 1, der Zeiss-Rechen-Automat 1, der ab 1956 entwickelt wurde. Dieses Gerät war der erste serienmäßig hergestellte programmierbare Digitalrechner in der DDR.

    Anliegen des Kolloquiums ist es, den Bogen bis in die heutige Zeit zu spannen. Dafür steht das Campus-Grid, ein Netzwerk, das lokale Rechner-Ressourcen bündelt und so an die Leistungsfähigkeit eines Großcomputers heranreicht. Vorgestellt wird das Campus-Grid ab 15.50 Uhr von Prof. Dr. Dietmar Fey von der Jenaer Universität. Der Professor für Technische Informatik wird den Gästen ein System erläutern, das an die Leistungsfähigkeit moderner Supercomputer heranreicht. Solche Supercomputer führen Milliarden Rechenoperationen in einer Sekunde aus - im Vergleich zum Oprema-Rechner vollzog sich in einem halben Jahrhundert eine nahezu unvorstellbare Revolution.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Michael Fothe
    Abteilung für Didaktik der Fakultät für Mathematik und Informatik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 946496
    E-Mail: fothe[at]minet.uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Mathematik
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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