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Organisations-Experte Prof. Dr. Peter Walgenbach an die Universität Jena berufen
Jena (22.10.08) "Individuen sind Störfaktoren für die Organisation", so benennt Prof. Dr. Peter Walgenbach von der Universität Jena ein Hauptproblem für den optimalen Aufbau von Unternehmen. Doch Menschen gehören dazu - dessen ist sich der neu berufene Wirtschaftswissenschaftler bewusst. Mit ihnen hat sich der gebürtige Ratinger seit Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn beschäftigt.
In seiner Promotion, die er 1994 an der Universität Mannheim bei seinem Mentor Alfred Kieser abschloss, waren es die Manager aus der mittleren Führungsebene in größeren Unternehmen, deren Funktionen und Aufgaben er als einer der Ersten wissenschaftlich analysiert hat. Ein Ergebnis dieser Studie: "Diese Manager haben eine Puffer-Funktion in beide Richtungen", erläutert Walgenbach. Sie müssen die Vorgaben der Chefs ins Unternehmen tragen und diese gleichzeitig vor den Alltagsschwierigkeiten des Unternehmens "schützen". In etlichen weiteren Studien hat er Manager grenzüberschreitend verglichen und ist sich sicher: "Deutsche Manager sind Fachleute". Daher werde in deutschen Unternehmen vergleichsweise sachorientiert argumentiert und entschieden - und ihre Strukturen sachbezogen geschaffen.
"Individuen interessieren mich weniger, sondern wie Strukturen auf Personen wirken", kennzeichnet Prof. Walgenbach sein Forschungscredo, das er jetzt an der Friedrich-Schiller-Universität umsetzen will. Für den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre/Organisation, Führung und Human Resource Management hat sich der 46-Jährige bewusst unter fünf Rufen entschieden. "Ich sehe hier ein riesiges Potenzial", betont der sportliche Ökonom mit Blick auf das benachbarte Max-Planck-Institut für Ökonomik und "etliche fantastische Kollegen an der Universität". Unterstützt wurde diese Entscheidung durch die Nähe zu Erfurt, wo er mit seiner Frau und den vier Kindern lebt. Nach einem "enorm lehrreichen halben Jahr in Stanford, von dem ich bis heute profitiere" und der Habilitation 1999 in Mannheim über die Umsetzung der DIN EN IS0 9000 in der Industrie war er im selben Jahr an die Universität Erfurt berufen worden, deren Staatswissenschaftliche Fakultät er maßgeblich mit aufgebaut hat.
In Jena will er sich nun in der Lehre besonders engagieren, zum einen, um "Studenten dafür zu begeistern, selber zu forschen". Zum anderen, weil für Walgenbach Lehren bedeutet: den Stoff begreifbar zu machen. Dieser Stoff wird im Schwerpunkt Organisationstheorie und empirische Organisationsforschung sein - und dies in internationaler Perspektive. Wie wirken institutionelle Bedingungen auf Unternehmen?, so lautet seine Grundfragestellung. Dazu plant er in nächster Zeit u. a. Gründerstudien sowie Arbeiten über Managementkonzepte und ihre Wirkung. Die Menschen wird Prof. Walgenbach dabei nicht vergessen, denn der Mensch zeige erst, wie Organisation auch im Alltag funktioniere.
Kontakt:
Prof. Dr. Peter Walgenbach
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
Carl-Zeiß-Str. 3
07743 Jena
Tel.: 03641 / 943130
E-Mail: walgenbach[at]uni-jena.de
Der neue Jenaer Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre/Organisation, Führung und H ...
Foto: Peter Scheere/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
regional
Personalia
Deutsch
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