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Für ihre anschauliche Dokumentation der Planung und Durchführung einer Schädeloperation in nur einem Schritt haben Bochumer Wissenschaftler gemeinsam mit Freiburger Kollegen den mit 500 DM dotierten zweiten Posterpreis der Deutschen Gesellschaft für Schädelbasischirurgie in Leipzig erhalten.
Bochum, 19.12.2000
Nr. 366
Posterpreis für Bochumer Mediziner
Dokumentiert: Wie Computer OPs planen helfen
Schädelresektion und -rekonstruktion in einem Schritt
Für ihre anschauliche Dokumentation der Planung und Durchführung einer Schädeloperation in nur einem Schritt haben die Bochumer Wissenschaftler Dr. Stephan Weihe, PD Dr. Dr. Harald Eufinger und Dr.-Ing. Michael Wehmöller gemeinsam mit ihren Freiburger Kollegen Dr. Dr. Alexander Schramm und PD Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich den mit 500 DM dotierten zweiten Posterpreis bei der 8. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schädelbasischirurgie in Leipzig erhalten. Die dargestellte Operation in der Freiburger Klinik für Neurochirurgie wurde durch das Bochumer DFG-Forschungsprojekt "Rechnergestützter Aufbau von Defekten des Hirn- und Gesichtsschädels mit individuellen Implantaten" vorbereitet und begleitet.
Vor der Operation planen und fertigen
Das leicht verständliche und reich bebilderte Poster mit dem Titel "Zweizeitiges und einzeitiges Vorgehen bei der Versorgung ausgedehnter Schädeldefekte mit präoperativ individuell vorgefertigten CAD/CAM-Implantaten" stellt die Operation von der Planung bis zum Ergebnis dar: Ein Navigations- und Planungssystem (STN = Surgical Tool Navigator) erfasst den Befund des Patienten anhand von CT-Daten und ermöglicht es den Ärzten, die Knochenresektion virtuell zu planen und durchzuführen. Die Planung und Fertigung eines Titanimplantats und einer Aluminium-Resektionsschablone für den Patienten nehmen die Mediziner mit Hilfe einer an der RUB geplanten Verfahrenskette vor - auch hier hilft der Computer mit CAD/CAM-System (computer aided design / computer aided manufacturing).
In Zukunft sollen Roboter operieren
Auch während der Operation verifizieren die Ärzte die geplante Position der Schablone und des Implantats mit Hilfe des Surgical Tool Navigator. Planung und Ausführung des Eingriffs stimmen so mit einer Abweichung von unter einem Millimeter überein. Das Verfahren präoperativer Fertigung von Implantaten und Schablonen macht einen zweiten Eingriff überflüssig. Von den neuen Entwicklungen versprechen sich die Forscher zukünftig die Resektion von Schädelknochenanteilen alleine mit entsprechenden Navigationssystemen und mit Operationsrobotern, was sie derzeit in Vorversuchen in Zusammenarbeit mit der Universität Karlsruhe vorbereiten.
Weitere Informationen
Dr. Stephan Weihe, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität, In der Schornau 23-25, 44892 Bochum, Tel. 0234/299-3501, Fax: 0234/299-3509
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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