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24.10.2008 06:56

iFQ-Working Paper No 4 "Exzellente Wissenschaft" ist erschienen

Meike Olbrecht Pressestelle
Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung

    Bonn, 24.10.2008. Das Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (iFQ) veröffentlicht die Ergebnisse seiner letzten Jahrestagung. Unter dem Titel "Exzellente Wissenschaft. Das Problem, der Diskurs, das Programm und die Folgen" kommen Verteidiger und Kritiker der Exzellenzinitiative aus Wissenschaft und Wissenschaftspolitik zu Wort.

    Im ersten Teil des Papers geht es um eine historische, wissenschaftssoziologische und wissenschaftspolitische Verortung der Exzellenzinitiative. Der Historiker Peter Th. Walther beschäftigt sich mit der "Exzellenzpolitik" im 19. Jahrhundert und zeigt, wie diese die Hochschullandschaft neu strukturierte und Qualitätsmaßstäbe einführte. Der Hochschulforscher Ulrich Teichler befasst sich mit der Bedeutung der symbolischen Abgrenzung durch die Exzellenzinitiative und dem Bedarf an symbolischer Differenzierung, ihren Folgen und Nebenfolgen. Die Wissenschaftssoziologin Sabine Maasen untersucht die rhetorischen Funktionen einer verstärkten Kommunikation von Qualität, verweist auf die Folgen und vergleicht den Exzellenzdiskurs mit anderen Qualitätsdiskursen. Für die institutionellen Gegebenheiten im Wissenschaftssystem, die die Wissensproduktion fördern oder hemmen, interessiert sich der schweizerische Hochschulberater Marcel Herbst.

    Die Innovationsforscher Ulrich Schmoch und Torben Schubert befassen sich im zweiten Teil zu Kriterien und Verfahren des Programms mit nachhaltigen Anreizsystemen für exzellente Forschung und diskutieren die Eignung von Indikatoren zur Performanzmessung. Der Technikforscher Edgar Schiebel wiederum blickt auf Österreich und die Rolle von Science Maps in der dortigen Exzellenzinitiative Wissenschaft.

    Mit der Frage, welche Effekte die Exzellenzinitiative mit sich bringt, beschäftigt sich unter anderem der Soziologe Richard Münch, der in seinem Beitrag aufzeigt, dass Konzentrationsprozesse in der Wissenschaft durch gezielte Förderstrategien nicht unbedingt die Produktivität der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erhöhen, sondern sogar kontraproduktiv wirken können. Dass die Diskussion um verstärkten Wettbewerb unter den Hochschulen und neue Förderstrategien nicht nur in Deutschland geführt wird, zeigt der Sozialwissenschaftler Göran Melin anhand des schwedischen Wissenschaftssystems. Der Organisationssoziologe Georg Krücken ordnet seine Überlegungen zu den Effekten von Exzellenzprogrammen in den Kontext des Transformationsprozesses der Hochschulen von einer Institution zu einer mehr und mehr selbstständig agierenden Organisation ein. Darüber hinaus wird herausgestellt, dass Exzellenzprogramme den Druck in Richtung Kooperationen und Vernetzungen stärken, einen Gedanken, der in dem Beitrag der Netzwerkforscher Andreas Knie und Holger Braun-Thürmann aufgenommen wird.

    Der vierte Teil des Papers gibt einen Ausblick. Die HRK-Präsidentin Margret Wintermantel stellt die positiven Elemente der Initiative heraus und betont, dass ein adäquates wettbewerbspolitisches Leitbild entwickelt werden sollte, das dem jeweiligen Profil der Hochschule Rechnung trage. Ausblickend richtet der DFG-Präsident Matthias Kleiner den Blick auf die ersten positiven (Sog-)Wirkungen und die Erfolge in der Implementierungsphase der Exzellenzinitiative.

    Das iFQ-Working Paper "Hornbostel, Stefan / Simon, Dagmar / Heise Saskia (Hg.), Exzellente Wissenschaft. Das Problem, der Diskurs, das Programm und die Folgen", können Sie auf den Seiten des iFQ unter http://www.forschungsinfo.de herunter laden und/oder als Druckversion bei Sibylle Glaab (glaab@forschungsinfo.de) bestellen.


    Weitere Informationen:

    http://www.forschungsinfo.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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