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Wissenschaft
Ringvorlesung zur Geschichte der Germanistik startet am Mittwoch (29.10.) an der Universität Jena
Jena (28.10.08) Es ist ein ständiger Wandel, dem geisteswissenschaftliche Disziplinen im Laufe ihrer Geschichte unterliegen. Als sich das heute als "Germanistik" bezeichnete Fach etwa ein Vierteljahrhundert nach Goethes Tod disziplinär und institutionell an der Universität Jena zu verselbstständigen begann, war der Begriff "Germanistik" noch nicht geprägt. Als es ihn später gab, wurde er von den Fachvertretern zunächst als "unerhört" zurückgewiesen. Heute, anderthalb Jahrhunderte später, präsentiert sich die Germanistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena als eine stark spezialisierte Wissenschaft, was sich schon strukturell in der Existenz eines Instituts für Germanistische Sprachwissenschaft, eines Instituts für Germanistische Literaturwissenschaft und eines Instituts für Auslandsgermanistik/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache äußert.
Eine im Rahmen des 450. Universitätsjubiläums stattfindende Ringvorlesung "Geschichte der Germanistik an der Universität Jena", die am Mittwoch (29. Oktober) beginnt, beleuchtet die wechselvolle Geschichte des Faches. Den Auftakt macht ein Vortrag des Historikers Dr. Stefan Gerber zum Thema "Wissenschaft und Politik im Wechselspiel. Heinrich Rückert, Franz Xaver Wegele und Rochus von Liliencron und die Anfänge der Germanistik in Jena" (18.15 Uhr, Universitätshauptgebäude HS 250, Fürstengraben 1).
In der Vortragsreihe werden recht verschiedene Persönlichkeiten vorgestellt: mit Eduard Sievers (26. November), dem Gründer des Deutschen Seminars, ein überragender Sprachwissenschaftler, mit dem Philosophen und Germanisten Kuno Fischer (10. Dezember) eine Schlüsselfigur in der Jenaer und Weimarer Kulturgeschichte des späten 19. Jahrhunderts und mit dem Indogermanisten und Germanisten Walter Porzig (28. Januar) ein Gelehrter, dessen Wirken auch zu Reflexionen auf das Verhältnis von Wissenschaft und Politik einlädt.
"Wir wollen die Entwicklung der Germanistik durchaus auch kritisch beleuchten", erklärt der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Reinhard Hahn von der Universität Jena. "Die Kehrseite jenes permanenten Wandels zeigt sich darin, dass Disziplinen wie Skandinavistik, Volkskunde, Mittellateinische Philologie, Theaterwissenschaft und Filmwissenschaft, die unter dem Dach des Deutschen Seminars bzw. Germanistischen Instituts für längere oder kürzere Zeit beheimatet waren, heute längst eigenständige Fächer sind."
Die vom Institut für Germanistische Literaturwissenschaft organisierte Vorlesungsreihe wendet sich nicht nur an ein fachwissenschaftliches Publikum, sondern in gleichem Maße an alle, die sich für Literatur und Literaturwissenschaft, Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte interessieren.
Kontakt:
Prof. Dr. Reinhard Hahn
Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 18, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944260
E-Mail: reinhard.hahn[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de/Geschichte_der_Germanistik.html#rv7
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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