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Wissenschaft
Beginn der Feinstaub-Messungen in Deutschland zum 1.1.2001 Ergebnisse eines Symposiums liegen als Tagungsband vor
Der in der Atemluft verteilte Feinstaub schädigt die menschliche Gesundheit. Zu seinen wichtigsten Quellen gehören Dieselmotoren, Feuerungsanlagen und der Schüttgutumschlag. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass diese, für das Auge kaum sichtbaren Partikel schon in kleinsten Mengen gefährlich sind. Für Feinstaub kann deshalb keine Wirkungsschwelle angegeben werden. Auch bei geringen Feinstaubkonzentrationen muss noch mit Wirkungen gerechnet werden. Nimmt die Feinstaubkonzentration in der Atemluft zu, steigt die Zahl der Menschen, die wegen Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems in Krankenhäuser eingewiesen werden. Der Arzneimittelverbrauch und die Häufigkeit der Asthmaanfälle nehmen zu, vorzeitige Todesfälle treten gehäuft auf. Vor diesem Hintergrund hat der Verein für Wasser-, Boden- und Lufthygiene im Frühsommer 2000 zusammen mit dem Umweltbundesamt in Berlin ein Symposium über die Situation in Deutschland nach Veröffentlichung der Richtlinie 1999/30/EG der Europäischen Union ausgerichtet. Der Tagungsband liegt jetzt vor.
Die Europäische Kommission hat wegen der Risiken des Feinstaubes im April 1999 eine Richtlinie verabschiedet (1999/30/EG). Diese nennt Grenzwerte für Feinstaub, die wesentlich tiefer liegen als die Werte, die bisher in Deutschland galten. Es dürfte schwierig werden, die neuen EU-Werte in Deutschland einzuhalten, weil über viele Quellen und Verbreitungsmuster von Feinstaub noch zu wenig bekannt ist. Zu den wichtigsten "Produzenten" gehört der Verkehr mit dem Ausstoß von Dieselruß. Immer wieder hat sich das Umweltbundesamt deshalb für den Einbau von Partikelfiltern in Autos ausgesprochen.
Im Zusammenhang mit der Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht und dem Beginn der Feinstaub-Messungen zum 1. Januar 2001 stellen die Bundesländer ihre praktischen Umsetzungsstrategien vor. Der Tagungsband gibt außerdem den aktuellen Kenntnisstand zu Quellen, Wirkungen und zur Erfassung von Feinstaub wieder.
An der Veranstaltung nahmen etwa 90 Fachleute aus Universitäten und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen sowie von Behörden des Bundes, der Länder, der Gemeinden und aus der Industrie teil. Das Symposium war Schauplatz einer intensiven Diskussion, in der die gegenwärtige Situation und die Möglichkeiten für zukünftige Maßnahmen offen und eingehend erörtert wurden.
Das Symposium war Professor Dr. Erdwin Lahmann zum 75. Geburtstag gewidmet. Lahmann war 1956 in das Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene (WaBoLu) des Bundesgesundheitsamtes eingetreten. 1990 wurde er als Leiter der Abteilung Lufthygiene in den Ruhestand verabschiedet. Er ist einer der Pioniere der Luftreinhaltung in Deutschland und hat die Bearbeitung der Schwebstaubproblematik seit den 70er-Jahren entscheidend vorangebracht. Das WaBoLu ist seit 1995 in das Umweltbundesamt integriert.
Berlin, den 22.12.2000
! Der Tagungsband "Feinstaub - die Situation in Deutschland nach der EU-Tochter-Richtlinie" ist in der Reihe WaBoLu-HEFTE des Umweltbundesamtes als Nr. 2/2000 erschienen, umfasst 260 Seiten und kostet 20 DM. Er kann gegen Einsendung eines Verrechnungsschecks an die Firma Werbung und Vertrieb, Ahornstraße 1 - 2, 10787 Berlin, bestellt werden. Bitte bei der Bestellung WABOLU-HEFT 2/2000 angeben und auch den Absender nicht vergessen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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