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Vortragsveranstaltung zu Reizmagen, Reizdarm und entzündlichen Darmerkrankungen für Patienten und Angehörige am 8. November in der MHH
"Organisch sind Sie gesund" - diesen Satz bekommen Patienten mit einem Reizmagen oder Reizdarm häufig von ihrem Arzt zu hören, obwohl sie unter Bauchschmerzen, Völlegefühl oder Durchfall leiden. In Deutschland sind zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung von den funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen Reizmagen und Reizdarm betroffen, bei denen keine organischen Ursachen gefunden werden können. Um auf dieses weit verbreitete Leiden aufmerksam zu machen, veranstaltet die Gastro-Liga deshalb zum diesjährigen Magen-Darm-Tag am Sonnabend, 8. November, ein Arzt-Patienten-Seminar an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Patienten und Angehörige sind eingeladen, die Veranstaltung zu besuchen am
Sonnabend, 8. November 2008
von 10 bis 13 Uhr
im Hörsaal R der MHH, Gebäude J6,
Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover.
Die von Professor Dr. Michael Manns, Direktor der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie koordinierte Vortragsveranstaltung steht unter dem Motto "Reizmagen/Reizdarm: Von der Funktionsstörung zur Darmentzündung" und informiert über die Entstehung, die erforderlichen Untersuchungen und die Behandlungsmöglichkeiten von Reizmagen und Reizdarm sowie chronisch-entzündlichen Dünn- und Dickdarmerkrankungen (CED). Als Referenten werden Professorin Ursula Seidler (MHH) über Entstehung und Häufigkeit, Professor Michael Karaus (EKH Göttingen) über Diagnostik und Standardtherapie, Professor Harald Gündel (MHH) über die psychosomatische Betreuung und Dr. Oliver Bachmann (MHH) über die Beziehung zu entzündlichen Darmerkrankungen sprechen.
"Es gibt zunehmend Anhaltspunkte für einen Zusammenhang von Reizmagen/Reizdarm und entzündlichen Darmerkrankungen", erläutert Professor Manns. Bei manchen Patienten tritt die Schmerzempfindlichkeit nach einem Infekt des Magen-Darm-Traktes auf, zum Beispiel nach einer "Magen-Darm-Grippe" oder einer Salmonellen- Infektion. Auch psychische Faktoren wie Stress haben einen Einfluss. Ähnlich wie Migräne-Patienten, deren Gehirn besonders aktiv auf Reize reagiert, haben Menschen mit Reizdarm oder Reizmagen eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit des Verdauungstraktes. "Obwohl keine organische Erkrankung vorliegt, haben Reizmagen- und Reizdarmpatienten oft erhebliche Beschwerden und sind in ihrer Lebensqualität stark einschränkt", erklärt Professor Dr. Gerald Holtmann, stellvertretender Vorsitzender der Gastro-Liga und Leiter des Magen-Darm-Tages 2008.
Eine Heilung der funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen ist zurzeit noch nicht möglich. Die Behandlung von Reizmagen und Reizdarm ist komplex; sie ist darauf ausgerichtet, die Symptome zu lindern und die beschwerdefreien Phasen zu verlängern. Neben etablierten medikamentösen Therapien werden auch nicht-medikamentöse Therapien vorgestellt. "Es gibt sehr viel versprechende Therapieansätze mit Probiotika oder Phytotherapeutika. Aussichtsreich sind auch psychosomatisch/psychotherapeutische Behandlungsansätze. Leider werden diese oft nur unzureichend genutzt", erläutert Holtmann.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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