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Schalldichte Manöver möglich - Förderung mit rund 580.000 Euro durch die DBU
Bad Tölz. Mehrmals täglich sind Hubschrauber in Bayerns Bergen im Einsatz, um in unwegsamen Gebieten Leben zu retten. Die Einsätze sind kompliziert und müssen geübt werden. Allerdings stören die Trainingsflüge nicht nur Mensch und Tier, sie belasten auch die Umwelt: pro Jahr werden 3.000 Tonnen schädliches Kohlendioxid in die Luft geblasen. In einem neuen Simulationszentrum der Bergwacht Bayern wird ein wesentlicher Teil des Flugtrainings ab jetzt zum Schutz der Umwelt in eine Halle verlegt. Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), weihte heute gemeinsam mit Vertretern der Bergwacht das neue Übungszentrum, das mit 500.000 Euro durch die DBU unterstützt wurde, in Bad Tölz ein. Zusätzliche Steuerungssoftware und Spezialeinbauten werden mit weiteren rund 72.500 Euro von der DBU gefördert.
"Der Simulator bietet die optimalen Rahmenbedingungen für ein praktisches Training unter realitätsnahen Bedingungen, um vorbereitet zu sein für schwierige Aufgaben", betonte Alois Glück, Vorsitzender der Bergwacht Bayern. An rund 100 Tagen müssten mit einem Hubschrauber Rettungsaktionen trainiert werden. Mit den An- und Abflugzeiten führe dies zu etwa 450 Flugstunden, in denen etwa 160.000 Kilogramm Kerosin verbrannt und die Umwelt durch starken Lärm von bis zu 70 Dezibel in 300 Metern Entfernung belastet würden. Um die Einsätze auch umfangreich trainieren zu können, seien je Pilot und Hubschraubertyp jährlich viele Flugstunden notwendig. Allein für Notfälle am Berg müssten jährlich etwa 3.500 Einsatzkräfte an zwei bis drei verschiedenen Hubschraubern trainiert werden. "Mit der neuen Simulationsanlage ist davon auszugehen, dass jährlich nur noch etwa 250 Flugstunden in der freien Natur nötig sind. Nur zirka 7,5 Prozent der erforderlichen Flugstunden belasten dann die Umwelt", fasste Brickwedde zusammen.
Am Rande der Hallen-Einweihung übergab Brickwedde ein Bewilligungsschreiben über weitere rund 72.500 Euro an die Bergwacht Bayern. Das Geld solle unter anderem für ein Kommunikationssystem für das Training, eine Hebebühne für die Personen-Evakuierung, Prallschutzmatten für den Hubschrauberlandeplatz sowie Computersoftware für die Kransteuerung und die Übungs-Hubschrauber eingesetzt werden.
In der 20 Meter hohen Trainingshalle würden an speziellen Krananlagen originalgetreue Trainingshubschrauber "fliegen". Bewegungen, Wind, Geräusche und unterschiedliche Höhen mit echten Einsatzszenarien erzeugten das notwendige Risikobewusstsein. Der Anflug an die Unfallstelle, das Abseilen mehrerer Personen vom Hubschrauber und die Aufnahme von Verletzten, das Einsteigen im Schwebeflug, die Rettung aus einer Felswand oder einer Seilbahn könnten geübt werden. "Anfänger werden hier kontrolliert und wiederholt an die unterschiedlichen Rettungsverfahren herangeführt - und zwar ohne Schall und Rauch", sagte Brickwedde.
Bereits im ersten Halbjahr 2008 musste die bayerische Bergwacht zu rund 4.000 Notfalleinsätzen am Berg ausrücken. Die meisten davon, rund 2.300, waren Skiunfälle. Auch nicht ungefährlich und auf Platz drei der derzeitigen Unfallstatistik in Bayern: Wandern. In der ersten Hälfte dieses Jahres gab es 385 Notfalleinsätze bei Wanderern. Sechs davon endeten für die Bergsteiger tödlich.
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Viel Übung ist für den Einsatz von Rettungshubschraubern gefragt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Energie, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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