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Rheinische Fachhochschule Köln bietet Orientierung durch Gegenüberstellung der GKV-Wahltarife in einem Open-Source-Leitfaden
Das Institut für Medizin-Ökonomie & Medizinische Versorgungsforschung an der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) stellte heute einen Leitfaden für die Wahltarife der gesetzlichen Krankenkassen vor. Die Autoren des neuen Leitfadens bieten eine detaillierte Gegenüberstellung der aktuellen Wahltarife der 18 größten gesetzlichen Krankenkassen und eine Analyse der unterschiedlichen Tarife. Die Berechnungen sind anhand eines Punktesystems leicht nachvollziehbar. So können Versicherte den besten und günstigsten Wahltarif für ihre persönliche finanzielle, gesundheitliche und familiäre Situation finden und selber berechnen. Im Leitfaden finden sich alle derzeit angebotenen kassenindividuellen Wahltarife der in die Studie einbezogenen gesetzlichen Krankenkassen. Die Studie kann kostenlos auf der Hochschulhomepage http://www.rfh-koeln.de abgerufen werden.
Seit April 2007 haben gesetzliche Krankenkassen die Möglichkeit, Wahltarife anzubieten. Der Gesetzgeber erhofft sich dadurch mehr Wahlfreiheit für die Versicherten sowie mehr Transparenz und Wettbewerb zwischen den Krankenkassen. Zwei Varianten werden unterschieden: Versorgungsbezogene Wahltarife motivieren beispielsweise chronisch Kranke zur aktiven Teilnahme an strukturierten Behandlungsprogrammen (z.B. DMP, Hausarztmodell) oder bestimmte Versichertengruppen zu einem gesundheitsbewussten Leben und bieten dafür beispielsweise eine Ermäßigung der Praxisgebühr. Zum anderen gibt es die monetären Wahltarife, die finanzielle Anreize durch Selbstbehalte, Kostenerstattungstarife und Beitragsrückerstattungen anbieten.
Der Leitfaden bewertet und vergleicht die Wahltarife anhand eines Punktesystems. Darüber hinaus veranschaulichen die Autoren, für welche Versichertengruppen (wie Besserverdienende, Personenkreis mit mitversicherten Angehörigen) welche GKV-Tarife empfehlenswert sein können. "Da jeder Versicherte andere Prioritäten bei der Wahl seines Wahltarifes setzt, haben wir das Nutzwert-Analysemodell mit Punkten entwickelt", sagt Prof. Dr.med. Dipl.-Kfm. (FH) Rainer Riedel, Direktor des Instituts für Medizin-Ökonomie & Medizinische Versorgungsforschung und Mitautor des Leitfadens. Die berechnete Gesamtpunktzahl spiegelt den individuell besten Krankenkassenwahltarif wider, so dass auch ein individuelles Ranking der Wahltarifergebnisse möglich wird. "Die gesetzliche Kasse mit der höchsten Punktzahl erfüllt dann die vom Versicherten gewählten Anforderungen am besten", erläutert Prof. Riedel.
Das Analysemodell kann sowohl vom Einzelnen als auch von Krankenkassen, Versicherungsberatern oder von Verbraucherorganisationen genutzt werden.
Die Autoren sehen in der Einführung der GKV-Wahltarife einen großen Mehrwert für den mündigen Versicherten. Jeder gesetzlich Versicherte kann so sein "Wahlpaket" seinen individuellen Bedürfnissen schüren. Dies sei als großer Fortschritt in Richtung einer Erhöhung der Patientenselbstverantwortung zu werten. Von Krankenkassenseite wird bestätigt, das es zur Zeit keine vergleichbare Publikation gibt, mit der Versicherte selbst entscheiden und abwägen können, was aus dem vielfältigen Angebot der Wahl- und Selbstbehalttarife für ihre persönliche Situation gut sein könnte.
Leitfaden Wahltarife der gesetzlichen Krankenversicherungen (einschließlich eines Wahltarife-Bewertungsmodells)
ISBN-Nr.: 978-3-98111392-1
Kostenlos zum Download: http://www.rfh-koeln.de
Herausgeber:
Prof. Dr. med. Dipl.-Kfm. (FH) Rainer Riedel, Direktor Institut für Medizin-Ökonomie & Medizinische Versorgungsforschung
Markus Rolle, Medizincontroller, BARMER Ersatzkasse Hauptverwaltung Wuppertal
Kirsten Ulrich, Dipl. oek./Medizin (FH), Wissenschaftliche Mitarbeiterin RFH
Madeleine Worringer, Dipl. oek./Medizin (FH), Wissenschaftliche Mitarbeiterin RFH
Anhang Schaubilder:
2) Welcher Versicherte soll sich für welchen Wahltarif entscheiden?
3) Welche Versicherten profitieren von monetären Wahltarifen?
Welcher Versicherte soll sich für welchen Wahltarif entscheiden?
RFH
None
Welche Versicherten profitieren von monetären Wahltarifen?
RFH
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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