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05.11.2008 09:52

Wie das individuelle Auto effektiv produziert wird

Axel Burchardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Nils Boysen ist neuer Ökonomie-Professor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena (05.11.08) Wer ein neues Auto kauft, kennt das Problem: Welche Motorisierung, welche Farbe, welche Extras? Die Zahl der möglichen Ausstattungsmerkmale für ein Fahrzeug scheint gegen unendlich zu gehen. Doch diese Unendlichkeit in einen funktionierenden und effektiven Produktionsprozess zu übersetzen, ist Aufgabe der Fahrzeughersteller. Doch die Autobauer stehen nicht allein, sondern erhalten wissenschaftliche Unterstützung. Seit neuestem auch von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Hier ist vor kurzem Prof. Dr. Nils Boysen zum neuen Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Operations Management ernannt worden.

    Der 36-jährige gebürtige Hamburger ist Spezialist für komplexe logistische Aufgaben. Bereits in seiner Dissertation, die er 2005 an der Uni Hamburg abschloss, beschäftigte er sich mit "Variantenfließfertigung". Er analysierte am Beispiel der Autoindustrie, wie Produktionsabläufe und ihre Logistik optimiert werden müssen, um individuelle Kundenwünsche am besten mit den Fertigungsprozessen am Fließband zu verknüpfen. "Es ist wichtig, gleich große Arbeitspakete zu schnüren", hat Boysen in der Praxis ermittelt und daraus mathematische Optimierungsmodelle entwickelt.

    Mathematik spielt eine wichtige Rolle bei diesen Optimierungsprozessen. "Ich arbeite im Grenzgebiet zwischen Informatik und Wirtschaftsmathematik", sagt der sportliche Ökonom. Aber man muss keinen Mathe-Leistungskurs in der Schule besucht haben, um Boysen zu verstehen. "Ich habe mir die Mathematik selber angeeignet", beruhigt er v. a. die Studierenden. Ihnen präsentiert er Praxisbeispiele, um die Theorie zu unterfüttern. "Wie man zum Modell kommt, ist der Schwerpunkt in der Lehre", nennt der Hochschullehrer sein Ausbildungsziel.

    "Dabei ist alles anwendungsorientiert und wir versuchen, unsere Erkenntnisse in die Praxis zu übertragen", betont er, denn er weiß selber, wie schwierig die Übertragung von mathematischen Erkenntnissen in die Praxis ist. Dabei kommt es dem Neu-Thüringer zugute, dass er selber Wirtschaftserfahrung mitbringt. Nach dem BWL-Studium hat er zunächst in einem Internet-Start-up mitgearbeitet, ist dann als IT-Berater zu IBM gegangen und hat noch während seiner Promotionszeit freiberuflich als IT-Berater bei einem Bekleidungskonzern gearbeitet.

    Doch die Wissenschaft hat Nils Boysen stärker gereizt und so entschied er sich nach seiner Habilitation (2008) über "Just-in-Time-Logistik" unter zwei Rufen für die Friedrich-Schiller-Universität, weil ihn, seine Frau und die beiden Kinder "Jena sofort begeistert hat". Nun wird er von hier aus die Produktions- und Logistikprozesse in der Industrie analysieren und wissenschaftlich aufbereiten. Neben der Containerlogistik in Häfen und auf Bahnhöfen ist es dabei die Automobilindustrie, die im Mittelpunkt steht, da er Kontakte zu praktisch allen deutschen Herstellern hat. Um diese weiter zu vertiefen, hat er bereits gemeinsam mit zwei Jenaer Kollegen den Verein "Initiative Wissenschaft und Automobilindustrie" gegründet. Der Bezug zur Praxis in Forschung und Lehre ist auch dadurch gesichert.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Nils Boysen
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 943100
    E-Mail: nils.boysen[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Der neue Jenaer Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Operations Management: Prof. Dr. Nils Boysen.
    Der neue Jenaer Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Operations Management: ...
    Foto: Peter Scheere/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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