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13.11.2008 18:49

"Jet-Injektion" für die Gentherapie - Erste klinische Studie prüft Machbarkeit

Barbara Bachtler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch

    S p e r r f r i s t: Freitag, 14. November 2008, 15:00 Uhr

    Forscher des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und der Charité - Universitätsmedizin Berlin haben jetzt in einer klinischen Studie erstmals eine Technik erprobt, mit der sie genetisches Material mit hohem Druck direkt in einen Tumor injizieren können. Es zeigte sich, dass die so genannte Jet-Injektion ein Gen sicher und zielgenau in das Tumorgewebe bringt, berichten PD Dr. Wolfgang Walther und Prof. Peter M. Schlag (beide MDC und Charité) im Clinical Cancer Research (Vol. 14, Nr. 22, 7545-7553)*. Bei den 17 Patienten, die in dieser Studie eingeschlossen waren, traten keine Nebenwirkungen auf.

    Im Gegensatz zu Techniken, bei denen Gene mit Hilfe entschärfter Viren in zu behandelnde Zielzellen geschleust werden, wird bei der Jet-Injektion das Genkonstrukt ohne Verpackung und in geringen Mengen direkt in das Tumorgewebe eingebracht. "Im Gegensatz zu Viren, deren Anwendung noch immer mit Problemen verbunden sein kann", so Dr. Walther, "wird der Einsatz sogenannter nackter Genkonstrukte als sicher eingestuft." Außerdem ist die Jet-Injektion weniger aufwändig und wäre deshalb in der Klinik breit anwendbar.

    In einer nächsten Studie wollen die Wissenschaftler mit Hilfe der Jet-Injektion Gene einsetzen, die im Tumorgewebe den programmierten Zelltod auslösen sollen. Eine Kombination mit anderen Therapien, wie z.B. der Chemotherapie, könnte die Wirkung gegen den Tumor verbessern. "In Tierversuchen konnten wir bereits zeigen", so Dr. Walther, "dass der Tumor mit Hilfe dieser Technik kleiner wird."

    *Novel jet-injection technology for nonviral intratumoral gene transfer in patients with melanoma and breast cancer

    Wolfgang Walther1, Robert Siegel2, Dennis Kobelt1, Thomas Knösel3, Manfred Dietel3, Andreas Bembenek2, Jutta Aumann2, Mart in Schleef4, Ruth Baier4, Ulrike Stein1, and Peter M. Schlag2

    1Max-Delbrück-Center for Molecular Medicine, Gene Therapy Group at the Dept. of Surgery and Surgical Oncology, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Robert-Rössle-Str. 10, 13092 Berlin, Germany
    2Department of Surgery and Surgical Oncology, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Robert-Rössle-Tumor-Hospital, Lindenberger Weg 80, 13125 Berlin, Germany
    3Institute of Pathology, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Charitéplatz 1, 10117 Berlin, Germany
    4PlasmidFactory GmbH & Co. KG, Meisenstr. 96, 33607 Bielefeld, Germany

    Barbara Bachtler
    Pressestelle
    Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
    Robert-Rössle-Straße 10
    13125 Berlin
    Tel.: +49 (0) 30 94 06 - 38 96
    Fax: +49 (0) 30 94 06 - 38 33
    e-mail: presse@mdc-berlin.de
    http://www.mdc-berlin.de/de/index.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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