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18.11.2008 16:11

Wirtschaftsrecht: Neuer Studiengang an der Hochschule Konstanz

Dr. Adrian Ciupuliga Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Konstanz

    Die Hochschule Konstanz (HTWG) wird zum Wintersemester 2010/11 den neuen Studiengang "Wirtschaftsrecht" starten. Dies beschloss das baden-württembergische Kabinett im Zuge der zweiten Tranche des Programms "Hochschule 2012".
    Die HTWG "freut sich riesig, dass das Kabinett unseren Ausbauplänen zugestimmt hat", sagte Präsident Dr. Kai Handel in einer ersten Stellungnahme. Die Hochschule sei seit 2001 "bestrebt, einen Studiengang Wirtschaftsrecht einzuführen". Der "nunmehrige Erfolg ist auch dem breiten Engagement der regionalen Wirtschaft und des Landtagsabgeordneten Andreas Hoffmann zu verdanken", so der Präsident weiter, und: "Wir freuen uns auch, dass wir Neues schaffen, statt bereits Bestehendes auszubauen".
    Der Abgeordnete Hoffmann betont, dass "angesichts der Vorleistungen, die die HTWG zur Einrichtung des Studiengangs gebracht hat und des guten Rufs der Hochschule, es nicht schwer war, auch die Fraktion davon zu überzeugen".
    Der praxisorientierte Bachelorstudiengang wird sieben Semester umfassen, einschließlich eines Praxissemesters. Inhaltlich bilden relevante Rechtsgebiete mit 50 Prozent den Schwerpunkt, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre werden zu 35 Prozent gelehrt, 15 Prozent entfallen auf die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen.
    Als grundlegende Rechtsgebiete stehen Unternehmensrecht, Wirtschaftsprivatrecht, Vertragsgestaltung sowie Personal- und Arbeitsrecht im Mittelpunkt. Durch die thematischen Schwerpunkte "Intellectual Property Management", "Compliance Management" und "Contract Management" unterscheidet sich der Konstanzer Studiengang deutlich von vergleichbaren Angeboten, etwa an den Hochschulen Pforzheim und Nürtingen.
    Durch seine "hohe Praxisorientierung und Interdisziplinarität unterscheidet er sich grundlegend auch von der generalistisch auf den Richterberuf angelegten klassischen Juristenausbildung", erläutert Präsident Handel. Die Ausbildung zum Wirtschaftsjuristen verstehe sich deshalb "auch nicht als Konkurrenz zur klassischen Juristenausbildung".
    Zu den Tätigkeitsfeldern künftiger Absolventen zählen die rechtliche Beratung der Unternehmensleitung bei wirtschaftlichen Entscheidungen, die Erstellung von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für betriebliche Abläufe und Entscheidungsprozesse, die Verhandlung, Gestaltung und laufende Überwachung von Verträgen, der Aufbau eines "Compliance Programms" oder der rechtliche Beistand bei der Unternehmens- und Projektfinanzierung. Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld ist die Anmeldung, Verwaltung, Durchsetzung und Verteidigung von gewerblichen Schutzrechten.
    Dass in der Wirtschaft die Nachfrage nach Wirtschaftsjuristen hoch ist, haben Umfragen ergeben, die die HTWG bereits im Vorfeld ihre Antrags an die Landesregierung durchgeführt hat.
    So weist die IHK Hochrhein-Bodensee in einer Stellungnahme darauf hin, dass gerade in den meisten mittelständischen Unternehmen die "kontinuierliche, betriebsinterne Überwachung aller rechtlich relevanten Beziehungen", etwa zu Kunden und Lieferanten aber auch etwa beim Wettbewerbsrecht. Was aus Sicht der Kammer bisher ebenfalls fehlt, ist "der präventive Einsatz eines rechtskundigen Mitarbeiters, der das gesamte Vertragsmanagement umfasst". IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Claudius Marx formuliert es pointiert: "Ein Wirtschaftsjurist hätte im Unternehmen auch die Aufgabe, dass es erst gar nicht zu einem Rechtsstreit kommt". Die Kombination von "Recht und hohem kaufmännischen Sachverstand ist ideal", sagt Marx.
    Sowohl an der Hochschule als auch in der Wirtschaft werden dem Studiengang Wirtschaftsrecht, der zunächst mit 35 Studienanfängerplätzen starten wird, sehr gute Chancen bescheinigt. Nicht nur wegen der Inhalte, die ihn "unverkennbar machen", wie Präsident Handel sagt. Der Trend gehe seit etlichen Jahren verstärkt zu "Studiengängen, die ein technisches oder sprachliches Fach mit wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten kombiniert".
    Der Studiengang wird auch zum quantitativen Ausbau der HTWG Konstanz beitragen: Die Studiengänge, die die Hochschule bereits in der ersten Trance des Programms "Hochschule 2012" neu gründen oder ausbauen konnte, haben die Kapazität bereits um elf Prozent erhöht. Durch das Wirtschaftsrecht kommt ein weiterer Ausbau um vorerst vier Prozent hinzu.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Recht, Wirtschaft
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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