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2. Kinderschutzkonferenz in Jena führt beteiligte Institutionen zusammen
(Jena) Am 21. November findet in Jena die 2. Thüringer Kinderschutzkonferenz statt, die von der Thüringer Kinderschutzambulanz am Universitätsklinikum Jena in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit organisiert wird. Etwa 300 Teilnehmer werden zu dieser Tagung erwartet, in deren Fokus vor allem die institutionsübergreifende Zusammenarbeit beim Kinderschutz steht.
"Der Schutz von Kindern darf sich nicht auf Aktionismus nach besonders tragischen Fällen beschränken, sondern muss als eine Daueraufgabe der gesamten Gesellschaft wahrgenommen werden. Dazu bekennt sich das UKJ mit der Einrichtung der Kinderschutzambulanz", erklärt Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Jena.
Wichtig ist dabei die enge Zusammenarbeit aller Akteure, von der Polizei über die Jugendämter und Sozialarbeiter bis zu den Medizinern und der Politik. "Unsere Aufgabe als Ärzte beschränkt sich in der Regel darauf, Anzeichen von Missbrauch oder Misshandlung festzustellen und diese Verdachtsmomente weiterzugeben", so Felicitas Eckoldt, Direktorin der Kinderchirurgie und Leiterin der Kinderschutzambulanz am Universitätsklinikum Jena. Dabei geht es immer auch darum, den unterschiedlichen Situationen Rechnung zu tragen, in denen sich Kinder und ihre Familien befinden.
"Es gibt durchaus klar erkennbare Hinweise, an denen wir das Vorliegen von Misshandlungen oder Missbrauch festmachen können, wie beispielsweise die Symptome eines Schütteltraumas bei Säuglingen oder die durch Röntgenbilder erkennbaren Folgen von Misshandlungen. In anderen Fällen bewegen wir uns dagegen im Bereich der Vermutungen", beschreibt Prof. Eckoldt das Spannungsfeld, in dem sich die Ärzte bei den schwierigen Fragen des Kinderschutzes bewegen. Die 2. Kinderschutztagung in Jena soll daher auch die Partner im Kinderschutz darüber informieren, welchen Beitrag ärztliche Untersuchungen leisten können und wie deren Ergebnisse zu bewerten sind. Dazu berichten die UKJ-Mediziner über die Erfahrungen in den zweieinhalb Jahren des Bestehens der Kinderschutzambulanz. "In dieser Zeit haben wir 60 Fälle registriert, bei denen aus unserer Sicht der begründete Verdacht einer Misshandlung oder eines Missbrauchs vorlag", so Felicitas Eckoldt. "Doch letztlich kommen wir immer zu spät, denn zu uns kommen Kinder erst, wenn etwas passiert ist".
Daher begrüßen die Mediziner ausdrücklich die Gesetzesinitiative, in der die Pflicht zu Vorsorgeuntersuchungen festgeschrieben werden soll. Eckoldt: "Das geht ganz eindeutig in die richtige Richtung, denn der sicherste Schutz der Kinder besteht in einer guten Vorsorge und rechtzeitigen Kontrolle."
21. November 2008, Beginn: 09.00 Uhr
2. Thüringer Kinderschutzambulanz,
Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fürstengraben 1
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Felicitas Eckoldt
Klinik für Kinderchirurgie und Leiterin der Thüringer Kinderschutzambulanz, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/9322701
E-Mail: Felizitas.Eckoldt[at]med.uni-jena.de
http://www.uniklinikum-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
regional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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