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19.11.2008 15:50

International renommierter Wahrnehmungsforscher aus New York mehrere Monate zu Gast

Carolin Muck Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Der mit dem Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnete Wissenschaftler Prof. Laurence Maloney arbeitet derzeit in der Allgemeinen Psychologie

    Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat Prof. Dr. Laurence Maloney mit dem Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet und ermöglicht dem US-amerikanischen Wissenschaftler damit einen mehrmonatigen Gastaufenthalt in Gießen. Maloney, ein weltweit renommierter Wahrnehmungsforscher aus New York, hat kürzlich seine Arbeit in der Allgemeinen Psychologie (Prof. Dr. Karl R. Gegenfurtner) an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) aufgenommen. Mit seinen viel zitierten Arbeiten hat Maloney die Wahrnehmungspsychologie in entscheidendem Maß geformt.

    Prof. Maloney hat sich unter anderem mit der Farbkonstanz beschäftigt - also der menschlichen Leistung, Objekten konstante Farben zuzuordnen, obwohl das vom Objekt reflektierte Licht mit der Beleuchtung stark variiert. Er hat dabei Regelmäßigkeiten in den natürlichen Variationen des Lichts entdeckt, die das Problem der Farbkonstanz überhaupt erst lösbar machten. Für den Bereich der Wahrnehmung von Tiefe hat Maloney gezeigt, dass wir visuelle Informationen in statistisch optimaler Weise verarbeiten - und dabei gleichzeitig Modelle statistischer Optimalität in die Wahrnehmungspsychologie eingeführt. Demnach sorgen Gehirn und Augen dafür, dass Gegenstände im Raum auf die für uns beste Weise erkannt werden können. Maloneys jüngste Arbeiten zeigen, dass Menschen bei der Kontrolle ihrer Körperbewegungen den Prinzipien entscheidungstheoretischer Optimalität folgen. Das heißt, wir wollen möglichst immer erreichen und so oft wie möglich, dass unsere Muskelbewegungen zum Erfolg führen und zum Beispiel die Tasse heißen Kaffees wirklich den Mund findet.

    Prof. Maloney ist bereits zum dritten Mal für Forschungstätigkeiten in Deutschland. Das Jahr 1994 hat der Troland-Preisträger am Zentrum für Interdisziplinäre Studien in Bielefeld verbracht, 1998 war er für mehrere Monate in Freiburg zu Gast. In Gießen möchte der Wahrnehmungsforscher die Steuerung schneller Augenbewegungen untersuchen. Er verfolgt dabei einen neuartigen Ansatz, der den gemeinsamen Einfluss der Absichten des Beobachters und der visuellen Szene auf die Augenbewegungen thematisiert.

    Die Studien von Prof. Maloney fügen sich ausgezeichnet in die bereits bestehenden Aktivitäten der Allgemeinen Psychologie an der JLU ein. Im Rahmen des Graduiertenkollegs "Neuronale Repräsentation und Handlungssteuerung" und der Forschergruppe "Wahrnehmung und Handlung" (beide gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft) werden die Prozesse untersucht, die Informationen für die bewusste Wahrnehmung und die Bewegungssteuerung aufbereiten.

    Mit dem Humboldt-Forschungspreis werden jährlich bis zu 100 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet, deren Forschungsergebnisse, Entdeckungen oder Theorien das jeweilige Fachgebiet stark geprägt haben. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert. Die Preisträger können in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr forschen.

    Kontakt:
    Prof. Karl R. Gegenfurtner
    Fachbereich 06 - Psychologie und Sportwissenschaften
    Abteilung Allgemeine Psychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen
    Otto-Behaghel-Straße 10F, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-26100, Fax: 0641 99-26119
    E-Mail: gegenfurtner@psychol.uni-giessen.de

    Dr. Knut Drewing
    Abteilung Allgemeine Psychologie
    Telefon: 0641 99-26104
    E-Mail: Knut.Drewing@psychol.uni-giessen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    regional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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