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09.12.2008 15:24

MHH: 1500. Baby in diesem Jahr geboren

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Marie Emelie ist "putzmunter" / Frauenklinik will "Babyfreundliches Krankenhaus" werden

    Geburtenrekord in der MHH: Seit dem Einzug der Frauenklinik in das neue Gebäude auf dem Campus der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) Mitte 2004 haben dort noch nie so viele Kinder das Licht der Welt erblickt wie in diesem Jahr: Am vergangenen Freitag ist das 1500. Kind geboren worden. "Die kleine Marie Emelie ist putzmunter", sagt Professor Dr. Peter Hillemanns, Direktor der MHH-Frauenklinik. Das bestätigt auch Mutter Bianca Morawe aus Hannover-Vahrenwald. "Für die tolle Betreuung möchte ich mich bedanken", sagt die 32-Jährige, "ganz besonders bei den Ärzten und Anästhesisten." Dem schließt sich Vater Dennis Hassa an, der die Geburt miterlebt hat. Marie Emelie kam mit einem Kasierschnitt auf die Welt, da sich die Nabelschnur verknotet hatte.
    Professor Hillemanns sieht in dem Lob der vielen Frauen, die sich in diesem Jahr für eine Geburt in der MHH entschieden haben, eine Bestätigung für die Bemühungen der Klinik "Babyfreundliches Krankenhaus" zu werden. "Wir wollen Mutter und Kind noch mehr Zuwendung geben." Dem stimmen auch Birgit Laupichler, Pflegedienstleitung der Frauenklinik, und Maren Drewes, leitende Hebamme, zu. Dazu gehört etwa das sogenannte frühe Bonding: "Unmittelbar nach der Geburt ermöglichen wir Mutter und Kind ununterbrochenen Hautkontakt mindestens eine Stunde lang oder bis zum ersten Stillen", erläutert Professor Hillemanns. Außerdem soll das Thema Stillen noch stärker forciert werden. "Wir wollen der Mutter klar machen, wie leicht sie ihrem Kind sehr viel Gutes tun kann." Daher hat die Frauenklinik auch eine Elternschule eingerichtet. Dazu gehören etwa eine kostenfreie Stillgruppe, jeweils mittwochs von 10 bis 11.30 Uhr, spezielle Stillsprechstunden, Babymassagekurse, Ernährungsberatung für Säuglinge oder DELFI-Kurse, eine Entwicklungsförderung im ersten Lebensjahr durch Körpererfahrungsübungen.

    Auch die Organisationsstrukturen werden derzeit verändert. "Mutter und Kind bleiben möglichst rund um die Uhr zusammen", betont Professor Hillemanns. "Die Kinderschwestern gehen zu den Müttern und kümmern sich dort um die Säuglinge." Zudem können nun auch die Väter mit in den Patientenzimmern übernachten.
    "Als Perinatalzentrum decken wir das gesamte Spektrum an Fachdisziplinen für eine optimale Versorgung von Früh- und Neugeborenen ab - vom spezialisierten Kreißsaal bis hin zu pädiatrischen Fachdisziplinen", sagt Professor Hillemanns. Aber die hervorragenden medizinischen und technischen Voraussetzungen seien nicht alles für ein angenehmes, sicheres Umfeld bei einer Geburt: "Wir wollen bei uns die Patientin und ihr Kind in den Mittelpunkt stellen und nicht die technische Medizin", erläutert der Direktor der Frauenklinik.

    Das Zertifikat "Babyfreundliches Krankenhaus" geht auf eine Initiative der Weltgesundheitsorganisation und von UNICEF zurück. In der Region Hannover ist derzeit keine Klinik zertifiziert.

    Stichwort: Babyfreundliches Krankenhaus

    Die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Kinderhilfswerk UNICEF starteten 1991 das internationale Programm "Babyfriendly Hospital Initiative", mit dem Ziel die erste Lebensphase eines Neugeborenen als etwas Besonderes zu schützen und die Bindung zwischen Eltern und Kind sowie das Stillen zu fördern.
    Die Erfahrungen des Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt bilden die Grundlage für seine weitere Gefühlsentwicklung und sind entscheidend für die Eltern-Kind-Bindung. Gerade in den ersten Lebensstunden sollte das Kind viel Hautkontakt haben und menschliche Wärme, Nähe und Geborgenheit erfahren. So ist die Entstehung einer vertrauensvollen Bindung zwischen Eltern und ihrem Kind gebahnt.

    Das Stillen spielt dabei eine ganz besonders große Rolle. Es fördert ganz intensiv und natürlich positive Gefühle, Vertrauen und Bindung. Darüber hinaus ist Muttermilch die beste Ernährung für den Säugling - gleich nach der Geburt, von Anfang an. Sie enthält genau das, was das Neugeborene braucht: eine richtige Nährstoffkombination mit wichtigen Abwehrstoffen, die wie eine biologische Impfung für das Kind wirken.

    Babyfreundliche Krankenhäuser koordinieren eine Vielzahl von Leistungen zu einem ganzheitlichen Betreuungskonzept, das sich an den körperlichen und seelischen Bedürfnissen von Eltern und Babys orientiert. Angefangen von der Schwangerenvorsorge bis zu Beratungsangeboten nach der Entlassung begleiten wir mit unserer Elternschule die jungen Eltern in Ihrer neuen Betreuungsaufgabe. Die Eltern gewinnen Sicherheit im Umgang mit ihrem Kind und lernen, seine Signale zu verstehen und feinfühlig darauf zu reagieren. Das Kind erlebt die Sicherheit, mit seinen Bedürfnissen verstanden zu werden.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Peter Hillemanns, frauenklinik@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-6144
    Informationen zum Kreißsaal und zur Elternschule unter der Rufnummer (0511) 532-6682, frauenklinik.elternschule@mh-hannover.de, www.mh-hannover.de/4225.html.


    Bilder

    Von links nach rechts: Maren Drewes, Susanne Albrecht, Birgit Laupichler, Prof. Dr. Peter Hillemanns, Dennis Hassa, Bianca Morawe und Marie Emelie
    Von links nach rechts: Maren Drewes, Susanne Albrecht, Birgit Laupichler, Prof. Dr. Peter Hillemanns ...


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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