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Wissenschaft
Niederländische Gastprofessorin für "Sex und Gender in der Biomedizin", Dr. Ineke Klinge hält Öffentliche Antrittsvorlesung im Seminarraum der Abt. Ethik und Geschichte der Medizin am Donnerstag, 18. Dezember 2008, um 14:30 Uhr.
(umg) Die niederländische Professorin für Gender Studies im Gesundheitswesen Dr. Ineke Klinge lehrt im Wintersemester 2008/2009 an der Abteilung Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen. Ihre Gastprofessur wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen des Maria-Goeppert-Mayer-Programms für internationale Frauen- und Genderfor-schung gefördert. In ihrer Antrittsvorlesung spricht Dr. Klinge über "Bringing gender expertise to biomedical and health research". Sie wird erläutern, warum das biolo-gische Geschlecht (Sex) und die soziokulturelle Geschlechtsrolle (Gender) wichtige Gesundheitsfaktoren und wesentliche Aspekte der Gesundheitsforschung sind. An gut dokumentierten Beispielen wird sie zeigen, auf welch unterschiedliche Weise Frauen und Männer erkranken oder krank sind. Die Veranstaltung am Donnerstag, dem 18. Dezember 2008, findet im Seminarraum der Abteilung Ethik und Ge-schichte der Medizin, Humboldtallee 36, statt und beginnt um 14:30 Uhr. Die Vor-lesung ist öffentlich und wird in englischer Sprache gehalten.
Öffentliche Antrittsvorlesung
"Bringing gender expertise to biomedical and health related re-search"
Gastprofessorin Dr. Ineke Klinge
am Donnerstag, 18. Dezember 2008, um 14:30 Uhr
Seminarraum der Abteilung Ethik und Geschichte der Medizin
Humboldtallee 36, 37073 Göttingen
Während ihres Gastaufenthaltes an der Universitätsmedizin Göttingen bietet Dr. Ineke Klinge zwei Seminare und eine Vorlesung für Studierende der Humanmedi-zin im klinischen Studienabschnitt sowie interdisziplinär für Studierende des Ba-chelor-Studienganges "Geschlechterforschung" und anderer Fachrichtungen an. Das Pflichtfach-Seminar zum Thema "Practical Aspects of Sex und Gender in Me-dicine" sowie die Vorlesung zum Thema "An Inroduction into Sex and Gender in Biomedicine" sind Teil des Lehrangebots, mit dem im 1. klinischen Semester ärztli-che Basisfertigkeiten vermittelt werden. Mit einem Workshop zum Thema "Scien-tific excellence and 'sexy' research. A workshop on sex and gender in biomedical research" will Dr. Klinge die Wissenschaflerinnen und Wissenschaftler für die The-men "Sex und Gender" in der Biomedizin sensibilisieren. Was bedeutet es, Dimen-sionen von Gender in der Forschung zu berücksichtigen? Dazu wird Dr. Ineke Klin-ge einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse und über methodologische Aspekte geben sowie die Forschung zum Gender mainstreaming in EU-Forschungsprogrammen darstellen.
Die Universitätsmedizin Göttingen will mit der Gastprofessur "Sex und Gender in der Biomedizin" sowie mit Workshops, Seminare und Vorlesungen zum Thema ihre jungen Forscherinnen und Forscher stärker für Genderaspekte in der Medizin sen-sibilisieren. Neueste Forschungsergebnisse in der Kardiologie, Pharmakogenetik oder Neurophysiologie weisen zwar darauf hin, dass es von Bedeutung ist, ob Geschlecht und Geschlechterrolle bei medizinischen Fragestellungen berücksich-tigt werden. Doch noch sind Genderfragen in der Biomedizin nicht selbstverständ-lich.
Dr. Ineke Klinge studierte Biologie und ist auf Immunologie spezialisiert. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte liegt sehr früh auf Gender Studies. Bereits während ihrer Lehrtätigkeit an der Universität Utrecht von 1988 bis 1997 entwickelte und leitete sie das interdisziplinäre Forschungsprogramm Health and Gender "The medicalization of the female body with a focus on aging". In ihrer Doktorarbeit be-fasste sie sich in den 90er Jahren mit einem biomedizinischen Thema - Frauen und Osteoprose. Die Arbeit mit dem Titel "Gender and Bones: The Production of Osteoporosis 1941-1996" wurde 1998 veröffentlicht. Derzeit arbeitet sie an der Universität Maastricht als Professorin für Gender Studies im Gesundheitswesen. Dr. Ineke Klinge hat langjährige Erfahrungen in der Leitung von EU-Projekten. Bereits 1992 leitete sie ein EU-Projekt über den weiblichen Blick auf das Human-genomprojekt. Der Fokus ihres Forschungsinteresses liegt auf der Integration der Gender-Dimension in Forschungsprojekte in den Lebenswissenschaften. Ihre Pu-blikationen beleuchten die Themen Osteoporose, den weiblichen Körper, Medikali-sierung, die Menopause und die Erforschung von Gender-Aspekten auf die Le-benswissenschaften und die Gesundheitsforschung.
Maria-Goeppert-Mayer-Programm: Das Förderprogramm des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums ist nach der aus Göttingen stammenden Physik-Nobelpreisträgerin Maria Goeppert Mayer (1906 bis 1972) benannt. Sie studierte an der Georg-August-Universität Mathematik und Physik und promovierte bei Max Born. Anfang der dreißiger Jahre siedelte sie mit ihrem Mann, dem Chemiker Joe Mayer, in die USA über. 1963 wurde ihr der Nobelpreis für ihre herausragende Arbeit in der theoretischen Physik verliehen. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit unterstützte Maria Goeppert Mayer jüdische Kolleginnen und Kollegen, die in die USA emigrierten. Sie setzte sich für eine friedliche Nutzung der Kernenergie ein und ermutigte junge Frauen, sich den Naturwissenschaften zuzuwenden.
WEITERE INFORMATIONEN:
Univeristätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Abteilung Ethik und Geschichte der Medizin
Dr. Ineke Klinge
Humboldtallee 36, 37073 Göttingen
Telefon 0551 / 39-5632 oder -9006
Mail: ineke.klinge@medizin.uni-goettingen.de
Dr. Ineke Klinge
Quelle: Foto: privat
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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