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Seit drei Monaten war die Northeimer Kreisarchäologin Dr. Petra Lönne gemeinsam mit Archäologen des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege abgeschirmt von der Öffentlichkeit damit beschäftigt, einen "Jahrhundertfund" von europäischer Bedeutung zu bergen: den Schauplatz eines Gefechts zwischen Germanen und Römern im 3. Jahrhundert in der Nähe von Kahlefeld-Oldenrode (Harz). Die historische Einordnung der Funde nahm Dr. Günther Moosbauer, Dozent für Archäologie der Römischen Provinzen an der Universität Osnabrück, vor. "Es ist der bisher erste Nachweis militärischer Präsenz Roms zu dieser Zeit in Germanien, der faszinierende Einblicke in ein dramatisches Kampfgeschehen erlaubt."
Moosbauer: "Es ist eine archäologische Sensation, die eine bisher ungeahnte Komponente in die Geschichte der römisch-germanischen Beziehungen bringt." 200 Jahre nach der Varusschlacht konnten römische Kaiser groß angelegte militärische Operationen im Inneren Germaniens durchführen. "In einer Art Defileegefecht scheinen in Oldenrode die Germanen ein römisches Heer angegriffen zu haben", so der Osnabrücker Wissenschaftler. "Der Beleg eines Schlachtfeldes aus dem Ende des 2. bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts wirft ein völlig neues Licht auf die in den historischen Quellen beschriebenen Vorstöße Roms nach Nordwestdeutschland." Moosbauer erinnert an den in der Historia Augusta oder bei Herodian beschriebenen Zug des Kaisers Maximinus Thrax, der mit der "Schlacht im Moor" für die Römer äußerst erfolgreich endete.
"Die Glaubwürdigkeit der in den Quellen beschriebenen Vorgänge wird dadurch erheblich gestärkt, da zum ersten Mal überhaupt römische Truppen für diese Zeit soweit im Norden nachgewiesen werden können." Das Fundmaterial passt für den Archäologen der Universität Osnabrück genau in den chronologischen Kontext und legt Zeugnis ab von den dort beteiligten Truppen. Die Entdeckung dieses Fundplatzes sei ein großer Gewinn für die archäologische Erforschung römischer Schlachtfelder. "In Kalkriese ist seit nunmehr 20 Jahren ein römisch-germanisches Defileegefecht mit anderem Ausgang nachgewiesen und wird akribisch untersucht. Der Vergleich der beiden Fundplätze miteinander kann unter Umständen helfen, neue Erkenntnisse zu den Vorgängen vor Ort zu gewinnen."
Etwa 600 Fundstücke, überwiegend Waffenfunde, wurden bislang in Oldenrode nachgewiesen. An der Erforschung des neu entdeckten Schlachtfeldes sind das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (Landesarchäologe Dr. Henning Haßmann und Dr. Michael Geschwinde), die Kreisarchäologin des Landkreises Northeim (Dr. Petra Lönne, M.A.), die Universität Osnabrück und die Freie Universität Berlin (Prof. Dr. Michael Meyer) beteiligt.
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Weitere Informationen:
PD Dr. Günther Moosbauer, Universität Osnabrück,
Fachbereich Kultur- und Geowissenschaften,
Alte Geschichte: Archäologie der Römischen Provinzen,
Schloßstraße 8, D-49069 Osnabrück
Telefon: + 49 541 969 4395 / 4387; Fax: +49 541 969 4397
E-Mail: guenther.moosbauer@uni-osnabrueck.de
Mehr als hundert eisernene Bolzenspitzen belegen den massiven Einsatz von leichten Torsionsgeschütze ...
Foto: Christa Fuchs, NLD Hannover
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Römische Hipposandale.
Foto: Christa Fuchs, NLD Hannover
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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