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23.12.2008 15:47

Erfolgreicher Master-Studiengang "Medizin-Ethik-Recht" startet in zweite Runde

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann Pressestelle
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Medizin und Biowissenschaften verändern den Umgang mit dem Leben. In den dadurch ausgelösten Kontroversen sind juristische und ethische Fragen eng miteinander verknüpft. Ihre Bearbeitung erfordert fachübergreifende Diskussion - eine Idee, der sich das Interdisziplinäre Zentrum Medizin-Ethik-Recht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) verschrieben hat. 2008 ist ein entsprechender Masterstudiengang mit Erfolg gestartet. Im kommenden Jahr geht er in die zweite Runde. Bewerbungen sind bis zum 31. Januar 2009 möglich.

    "Mit der zunehmenden Komplexität der Kernentscheidungen des menschlichen Lebens wurde in den letzten 30 Jahren immer deutlicher, dass die Grundfragen medizinischer Behandlungen nicht mehr länger aus einer Disziplin heraus zu zutreffenden Lösungsansätzen geführt werden können", sagt Prof. Dr. Hans Lilie, geschäftsführender Direktor des Interdisziplinären Zentrums Medizin-Ethik-Recht und Vorsitzender der Ständigen Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer. "Weder die behandelnden Mediziner noch die beratenden Juristen allein können Maßstäbe entwickeln, die zu zuverlässigen Konfliktlösungen führen."

    Dem Arbeitsmarkt fehlen bislang Nachwuchswissenschaftler und Praktiker, die darin geschult sind, solche Entscheidungskonflikte interdisziplinär zu lösen. Deshalb bietet die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg seit dem Sommersemester 2008 den Masterstudiengang Medizin-Ethik-Recht an, in dem die Wechselwirkung der Fachgebiete interdisziplinär gelehrt und unter Bezug auf medizinische, ethische und gesundheitspolitische Probleme durchdrungen wird. "Der Studiengang ist in vorliegender Form einzigartig und nicht allein dadurch sehr begehrt. Leider können wir trotz der vielen Interessenten pro Semester maximal 20 Studenten aufnehmen", erklärt Dr. Kerstin Junghans, Referentin des Interdisziplinären Zentrums.

    Der Studiengang richtet sich an Interessenten mit einem abgeschlossenen Universitätsstudium in den Fächern Jura, Medizin, Philosophie oder Theologie. Aber auch Interessenten aus angrenzenden Fachgebieten, z. B. den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, können zugelassen werden. Die Zusammensetzung des Stundenplans richtet sich nach den individuellen Vorkenntnissen der Studenten, sodass eine optimale Abstimmung auf die Qualifikationen des Einzelnen gewährleistet werden kann. Die Regelstudienzeit beträgt zwei Semester. Der Studiengang wird mit dem Master of Medicine, Ethics and Law (M.mel.) abgeschlossen.

    Aktuelle Themen wie die Debatte um die Sterbehilfe, das neue Gewebegesetz oder moralische Fragen bezüglich der Stammzellforschung, bilden die Plattform für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den sich überschneidenden Fachgebieten. Interessant aufbereitet ist der Studiengang durch die "Case Studies", die auf der interdisziplinären Intensivstation oder bei der Hornhautbank den Unterricht direkt am Krankenbett veranschaulichen. Die Möglichkeit der Teilnahme an Obduktionen bietet außerdem einen spannenden Einblick in die medizinrechtliche Praxis. Durch die zahlreichen Tagungen und Symposien zu politisch aktuellen Themen im Bereich des Medizinrechts wie der Stammzellforschung oder der Transplantationsmedizin haben die Studenten die Möglichkeit, über das Studium hinaus Kontakte und Erfahrungen zu nutzen.

    "Ich konnte nicht nur einen tiefen Einblick in die Bereiche des Medizin und insbesondere des Transplantationsrechts erhalten, sondern auch ein für auf diesem Gebiet tätige Juristen unerlässliches fächerübergreifendes Verständnis für die Konfliktfelder des Gesundheitswesens und des Arztberufes entwickeln", berichtet Martina Resch, Studentin des ersten Jahrgangs.

    Berufschancen bestehen mit dem Masterabschluss z. B. in Ärztekammern, Großforschungseinrichtungen, Krankenhäusern (Führungspositionen), Industrie, medizinischen Fakultäten, internationalen Organisationen und Ethikkommissionen.

    Die Bewerbungsfrist für das Sommersemester 2009 endet am 31. Januar 2009. Die Teilnahmegebühr beträgt pro Semester 300 Euro.

    Text: Charleen Schirmer

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Hans Lilie
    Telefon: 0345 55 23110
    E-Mail: hans.lilie@jura.uni-halle.de


    Weitere Informationen:

    http://mer.jura.uni-halle.de/m_mel


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin, Philosophie / Ethik, Recht
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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