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Wissenschaft
Kongress "Benchmarking in der Gesundheitswirtschaft" im Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Krankenhäuser und Kliniken unterscheiden sich in ihrer Leistungsfähigkeit beträchtlich. Von der Aufnahme bis zum Zuliefermanagement weisen die Einrichtungen unterschiedliche Stärken, aber auch Verbesserungsbereiche auf. Der wechselseitige Austausch guter Ideen und Lösungen hilft den Einrichtungen dabei, sich kontinuierlich zu verbessern und so mit den vielfältigen Anforderungen an Qualität bei gleichzeitig notwendiger Kostensenkung gerecht zu werden. Das vom Bundesforschungsministerium unterstützte Projekt zum Benchmarking in der Gesundheitswirtschaft zog am Mittwoch in Gelsenkirchen eine Zwischenbilanz.
Benchmarking ist ein Managementinstrument, welches das Lernen aus Vergleichen unterstützt. Nach einem Jahr Erfahrung mit diesem Instrument können 40 Krankenhäuser und Kliniken eine positive Bilanz ziehen. Die Einrichtungen arbeiten intensiv an der Verbesserung der Information der Beschäftigten und der Patienten, gestalten die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und Disziplinen neu, führen ein Beschwerdemanagement und Vorschlagswesen ein, erweitern ambulante Behandlungen oder reorganisieren die Zusammenarbeit mit Lieferanten. Durch den wechselseitigen Austausch der Erfahrungen profitieren die Einrichtungen voneinander und müssen das Rad nicht immer wieder neu erfinden.
Eine Befragung von Beschäftigten und Patienten und die Analyse wichtiger Leistungsdaten bildet die Grundlage der Vergleiche. Die Einrichtungen können die eigenen Ergebnisse den Werten der anderen Projektteilnehmer gegenüber stellen und bewerten. Dadurch lassen sich eigene Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten herausfinden. Auch die Erfahrungen mit der Planung und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen werden untereinander ausgetauscht. So kann die systematische Planung und Koordination von Operationen zu einer besseren Auslastung der teuren Operationssäle führen und dadurch Kosten senken und gleichzeitig Wartezeiten für Patienten reduzieren. Die gemeinsame Erstellung einer Mitarbeiterzeitung verbessert die Information der Beschäftigten und verringert Abstimmungsprobleme. Durch die Vereinheitlichung der Patientenakte können Fehler und Doppelarbeiten vermieden werden.
Die Krankenhäuser und Kliniken nehmen dabei das Qualitätsmanagement selbst in die Hand und warten nicht auf gesetzliche Vorschriften oder Kontrollen der Kostenträger. Wenn die Verbesserungen aus eigener Initiative erfolgen, sind sie weit erfolgreicher, als wenn sie von außen verordnet werden. Die Eigeninitiative wird durch die Vergleiche unterstützt. Organisiert wird das Projekt vom Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen). Auch der Blick über den Tellerrand ist hilfreich. So nutzen die Einrichtungen auch die Erfahrungen von Nokia als Gewinner des Europäischen Qualitätspreises um für das eigene Qualitätsmanagement zu lernen.
Untersuchungen aus den USA bestätigen das Konzept. Dort haben Qualitätspreisträger in allen Belangen besser abgeschnitten als ihre Wettbewerber. Sie konnten die Kosten senken, den Umsatz steigern und die Zahl der Beschäftigten ausweiten. Auch in Europa setzen sich Qualitätsmanagement und Benchmarking daher immer mehr durch, wie Werner Wobbe, der Koordinator einer Expertengruppe der EU-Kommission feststellt.
Für Gesundheitseinrichtungen in Deutschland soll das Benchmarking daher weitergeführt und ausgeweitet werden. Möglichst viele Einrichtungen sollen von den Erfolgen profitieren. Neue Benchmarkingkreise sind daher ab März 2001 geplant.
Ergebnisse zum Projekt "Benchmarking in der Gesundheitswirtschaft" auch im Internet unter www.swz-net.de
Für weitere Fragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Stephan von Bandemer
Tel.: 0209/1707-115
Karin Scharfenorth
Tel.: 0209/1707-163
Claudia Braczko
Tel.: 0209/1707-176
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Wirtschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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