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Wissenschaft
Der Artikel "Reflective and Impulsive Determinants of Social Behavior" der Würzburger Psychologen Professor Fritz Strack und Dr. Roland Deutsch zählt zu den einflussreichsten Arbeiten in ihrem Fachgebiet. Sowohl von den Zitationsdatenbanken des "Web of Science" als auch von der Fachzeitschrift "Personality and Social Psychology Review" wird er als eine der zur Zeit meist zitierten wissenschaftlichen Arbeiten geführt.
So wurde die Publikation, in der Strack und Deutsch erklären, wie Prozesse des Denkens und Fühlens zusammenwirken und dadurch das soziale Verhalten bestimmen, in der Datenbank "Essential Science Indicators" (ESI) von Thomson-Reuters in die Kategorie der "highly cited papers" aufgenommen. Diese umfasst das eine Prozent der am häufigsten zitierten Artikel eines Gebiets aus den Zitationsdatenbanken "Science citation index" und "Social Science citation index" - in diesem Fall der Veröffentlichungen in der Psychologie und der Psychiatrie. In der Fachzeitschrift "Personality and Social Psychology Review", einer der führenden in der Sozial- und Persönlichkeitspsychologie, wurde die Arbeit gar als die pro Jahr meistzitierte Veröffentlichung identifiziert, wie die amerikanische "Society of Personality and Social Psychology" in der neuesten Ausgabe ihrer Mitgliederzeitung "Dialogue" (Fall 2008, Vol. 23 Nr. 2) berichtet.
Das "Web of Science" umfasst nach Einschätzung von Dr. Horst Pfrang von der Stabsstelle Planung und Qualitätsmanagement der Universität Würzburg derzeit "die bekanntesten und verlässlichsten Zitationsdatenbanken". Der Hochschulplaner studiert solche Auswertungen sehr genau. Sie geben ihm "wichtige Hinweise, wer in internationalen und renommierten Journals publiziert, und wie einzelne Forschungsbereiche in Würzburg dastehen." Und er sagt: "Wenn eine Arbeit so häufig zitiert wird, zeigt das, dass sie von den Kollegen nicht nur gelesen sondern darüberhinaus für grundlegend erachtet wird. Das ist dann eine besonders einflussreiche Arbeit."
In ihrem Artikel, den Fritz Strack, Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie II, und sein Mitarbeiter Roland Deutsch 2004 veröffentlicht haben, entwickeln die beiden Autoren eine allgemeine Theorie sozialen Verhaltens. Darin erklären sie soziales Verhalten als Ergebnis des Zusammenspiels von reflektiven und von impulsiven Prozessen und fragen insbesondere, unter welchen Bedingungen das Denken das Verhalten dominiert und unter welchen das Fühlen. Zum Beispiel, wenn beim ersten Kennenlernen der Verstand das Gegenüber kritisch einschätzt, gleichzeitig aber ein unmittelbares Gefühl der Sympathie aufkommt. Oder auch am Nachtisch-Buffet - bei der Entscheidung zwischen Apfel und Panna Cotta.
"Die Arbeit integriert viele Befunde aus unterschiedlichen Bereichen in ein kohärentes theoretisches Modell", erklärt Fritz Strack die Attraktivität dieser Publikation. Erkenntnisse der Hirnforschung zum Beispiel fließen ein, der Kognitionsforschung oder auch der Motivationsforschung. Des Weiteren sei sie aber auch für die verschiedensten Teildisziplinen der Psychologie - und darüber hinaus - relevant. So findet das Modell zum Beispiel Anwendung in der Forschung zu sozialen Vorurteilen und diskriminierendem Verhalten oder in der Suchtforschung.
Siehe auch: Strack, F. & Deutsch, R. (2004). Reflective and impulsive determinants of social behavior. Personality and Social Psychology Review, 8 (3), 220-247.
Kontakt: Prof. Fritz Strack, T: 0931 31-2877, E-Mail: strack@psychologie.uni-wuerzburg.de sowie Dr. Horst Pfrang, T: 0931 31-2537, E-Mail: pfrang@zv.uni-wuerzburg.de
Die Autoren der vielzitierten Veröffentlichung (v.l.): Professor Fritz Strack und Dr. Roland Deutsch ...
Foto: Karl-Heinz Schalk
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Psychologie
überregional
Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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