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UKJ-Handchirurgen laden zum internationalen Operationskurs für Fortgeschrittene am 29.-31. Januar
(Jena) Unsere Hände sind hochfunktionale und empfindliche Instrumente - entsprechend hoch sind die Anforderungen an chirurgische Eingriffe in diesem sensiblen Bereich. "Handchirurgische Operationsverfahren sind meist eine Kombination aus Knochen-, Nerven- und plastischer Chirurgie", erklärt Dr. Reinhard Friedel, Leiter des Funktionsbereiches Hand-, Plastische und Mikrochirurgie an der Klinik für Hand-, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Jena (UKJ). "Um eine optimale operative Rekonstruktion der Handfunktionen beispielsweise nach Verletzungen oder bei Erkrankungen zu erhalten, ist es wichtig, diese verschiedenen Aspekte der Handchirurgie zu berücksichtigen und entsprechend gekonnt umzusetzen", so der erfahrene Chirurg, der für seinen Einsatz in der Handchirurgie im vergangenen Jahr mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.
Diese Erfahrungen weiterzugeben ist eines der Ziele des 11. Jenaer Handchirurgie-Workshops für Fortgeschrittene, der vom 29. bis zum 31. Januar 2009 am Universitätsklinikum Jena stattfindet. In der gemeinsam mit Oberärztin Dr. Rosemarie Fröber vom Institut für Anatomie I organisierten Weiterbildung werden die Jenaer Handchirurgen drei Tage lang mit ca. 70 Teilnehmern, darunter auch Gäste aus dem Ausland, anspruchsvolle Osteosynthesen und mikrovaskuläre Lappenplastiken an der Hand üben. "Die weit entwickelten Operationstechniken beispielsweise im mikrochirurgischen Bereich der Gefäße ermöglichen uns heute viele Eingriffe, die vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wären", beschreibt Oberarzt Friedel die Fortschritte auf seinem Gebiet. Dabei spielen die Entwicklung und der Einsatz innovativer Techniken eine besondere Rolle. Die computerassistierte Chirurgie (CAS) hat bereits Einzug in die Handchirurgie gefunden. So werden in diesem Kurs die Ergebnisse einer experimentellen Studie zur navigierten minimalinvasiven Kahnbeinverschraubung vorgestellt, die derzeit auch in einer klinischen Studie am UKJ untersucht wird.
Gleichzeitig wachsen aber auch die Ansprüche an die Leistungen der Handchirurgen, deren Arbeit möglichst "unsichtbar" sein und die Funktionsfähigkeit und Ästhetik der komplexen Strukturen der Hand erhalten soll. "Das stellt hohe Anforderungen an den Operateur, zumal wenn es sich um schwere Verletzungen oder Amputationen handelt", so Friedel.
Mit den Möglichkeiten der Hand- und Plastischen Chirurgie wachsen auch die Zahlen der Patienten: Zählte das Universitätsklinikum Jena Anfang der 90er Jahre etwa 270 handchirurgische Eingriffe im Jahr, so ist diese Zahl inzwischen auf über 1.000 im Jahr 2008 gestiegen.
Einen der Gründe für diesen Zuwachs sieht Dr. Friedel in der großen Zahl korrigierender Eingriffe, die an einem spezialisierten Zentrum wie dem Jenaer vorgenommen werden und in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Unfallchirurgen erfolgen. Friedel: "Eine weitere Hauptursache für die Handverletzungen, die wir zu behandeln haben, ist unzureichender Arbeitsschutz. Da wird oft leichtsinnig die Unversehrtheit eines wichtigen Körperteils aufs Spiel gesetzt, die wir, trotz aller Fortschritte, nur selten 100-prozentig wiederherstellen können".
29. bis 31. Januar 2009, Beginn jeweils 9.00 Uhr
11. Handchirurgischer Workshop "Für Fortgeschrittene - Operationen an der Hand", Universitätsklinikum Jena
Ansprechpartner:
Oberarzt Dr. Reinhard Friedel
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641 / 9322811
E-Mail: Reinhard.Friedel[at]med.uni-jena.de
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