idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Berlin/Greifswald - Eine von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) empfohlene Sicherheits-Checkliste für Operationen hat bei Tests in weltweit acht Ländern ihren Nutzen belegt: Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen lassen sich um ein Drittel senken, wenn Operateure einfache aber grundlegende Kontrollen in den Ablauf einbinden. Die DGCH bekräftigt deshalb ihre Empfehlung: Chirurgen sollten die Checkliste der Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) in der täglichen Klinikroutine anwenden. Im Rahmen der 17. Jahrestagung der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung in Greifswald thematisiert die DGCH weitere Ansätze, um Operationen noch sicherer zu machen.
Im Juni 2008 hatte die WHO im Rahmen einer Initiative für sichere Chirurgie eine 19 Punkte umfassende Sicherheits-Checkliste eingeführt. Ähnlich wie vor dem Start eines Flugzeugs wird in drei Abschnitten - vor Einleitung der Narkose, vor dem ersten Schnitt und bevor der Patient den Operationssaal verlässt - stichpunktartig alles überprüft, was zu einer Gefährdung des Patienten führen könnte. Die WHO-Liste deckt sich weitgehend mit Empfehlungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) zur Vermeidung von Eingriffsverwechslungen oder des Zurücklassens von Fremdkörpern - einer Initiative, an der die DGCH ebenfalls beteiligt ist.
"Die DGCH hat frühzeitig auf die Checkliste hingewiesen und ihren Mitgliedern nahegelegt, sie nach Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten im Klinikalltag routinemäßig zu nutzen", sagt Professor Dr. med. Hartwig Bauer, Generalsekretär der DGCH in Berlin. Für die Einführung in Deutschland hat die DGCH die Liste aus dem Englischen übersetzt. Als Dachgesellschaft ist sie bemüht, diese Checkliste in allen chirurgischen Disziplinen zu verbreiten.
Für Qualität und Sicherheit in der Chirurgie setzt sich die DGCH auch mit ihrer Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung (CAQ) ein. Die Jahrestagung der CAQ findet unter dem Leitthema "Messbare Qualität in der Chirurgie - mit Sicherheit" am 6. und 7. Februar 2009 in Greifswald statt. Die Chirurgen diskutieren dort mit Fachleuten anderer Disziplinen über Qualitätssicherung und Patientensicherheit, digitale Sicherheitsstandards bei der Operation, sinnvolle Vorbeugung von Wundinfektionen und Verbesserungen in der fach- oder leitsymptomzentrierten chirurgischen Lehre. "Die DGCH tut als Fachgesellschaft sehr viel für Qualität und Sicherheit in der Chirurgie", sagt Tagungsvorsitzender Professor Dr. med. Claus-Dieter Heidecke, vom Universitätsklinikum Greifswald. "Entscheidend ist jedoch, dass jeder Einzelne in seinem klinischen Alltag ständig darum bemüht ist, diese Bestrebungen umzusetzen und lebendig werden zu lassen", so der Direktor der Chirurgischen Klinik Greifswald.
Weitere Informationen zur Tagung finden Interessierte im Internet auf der Homepage der CAQ unter: http://www.caqonline.de.vu
Kontakt für Journalisten:
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Anna Julia Voormann
Pressestelle
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 89 31 552
Fax: 0711 89 31 167
E-Mail: voormann@medizinkommunikation.org
Internet: http://www.dgch.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin, Politik
überregional
Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).