idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Nach aktuellen Berechnungen des FiBS sind 100.000 Studienplätze mehr notwendig, als bisher im Rahmen des Hochschulpakts II veranschlagt. Die Zahl an Studienberechtigten wächst in den nächsten fünf Jahren auf 490.000. Bei unveränderter Studierneigung kann die Studienanfängerzahl damit auf bis zu 437.000 ansteigen.
Jüngste Vorausberechnungen des Berliner Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) zur Studienanfängerzahl, die sich an den Wanderungsbewegungen und der gestiegenen Studierneigung der letzten Jahre orientieren, zeigen erheblichen politischen Handlungsbedarf auf. Dabei berechnet das FiBS mit seinem Simulationsmodell EduSim© zwei Szenarien zu voraussichtlichen Studierquoten und Studienplatzbedarf.
Geht man in einem unteren Szenario von einer Studierquote von 75 Prozent der Studienberechtigten aus, dann übersteigt die Studienanfängerzahl im Jahr 2011 die Marke von 400.000 und erreicht ihr Maximum im Jahr 2013 mit 410.000 Studienanfänger/innen. Dieses Szenario dürfte jedoch die voraussichtliche Entwicklung unterschätzen, da bereits die Studienanfängerzahl des vergangenen Jahres mit 385.000 über diesem Szenario liegt.
Aus diesem Grund wurde ergänzend ein höheres 80 Prozent-Szenario berechnet, das nur geringfügig über den Ist-Werten für 2008 liegt. Danach dürfte die Studienanfängerzahl bereits in diesem Jahr die Marke von 400.000 Studienanfängern erreichen und bis 2013 auf 437.000 ansteigen.
"Unsere Prognose hat erhebliche Konsequenzen für die laufenden Verhandlungen über den Hochschulpakt" erläutert Dr. Dieter Dohmen, Direktor des FiBS. "In den bisherigen Planungen wird von 265.000 zusätzlichen Studienanfängerplätzen für Jahre 2011 bis 2015 ausgegangen. Diese Zahl liegt jedoch nur kaum über unserer unteren Prognose, die angesichts der jüngsten Entwicklungen zu niedrig erscheint. Geht man daher von der obere Prognose aus, dann wären bis zu 370.000 zusätzliche Studienplätze für diesen Zeitraum erforderlich, also 100.000 mehr als die Wissenschaftsminister der Länder bisher zugrunde legen."
Die Prognose wurde anhand des FiBS-eigenen Simulationsmodells EduSim© erstellt, das Politik und Wirtschaft als Grundlage für Bedarfsplanung und Kostenkalkulation dient.
Nach Berechnungen der Kultusministerkonferenz steigt die Zahl der Studienberechtigten in den kommenden Jahren gegenüber dem vergangenen Jahr (ca. 448.000) noch einmal deutlich auf knapp 493.000 an. Ursächlich hierfür ist die demografische Entwicklung sowie die Verkürzung der Schulzeit von 13 auf 12 Jahre bis zum Abitur. Vor diesem Hintergrund war in den vergangenen Jahren von einem deutlichen Anstieg der Studierendenzahlen ausgegangen worden.
(Insgesamt: 33 Zeilen à 85 Anschläge, 2.652 Zeichen)
Kontakt: Birgitt A. Cleuvers (FiBS), Tel. 0 30 - 84 71 22 3-20
Wir freuen uns über einen Hinweis auf Ihre Berichterstattung. Vielen Dank!
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).