idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.02.2009 09:08

Eine für alles: neu entdeckter Zelltyp mit Entwicklungspotenzial

Frank Luerweg Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Vorläufer- Zellen aus dem embryonalen Mausherz haben offenbar die Fähigkeit, sich zu verschiedenen Herzzellen weiter zu entwickeln. Das haben Forscher der Universitäten Bonn und Cornell, USA, in einer neuen Studie festgestellt. Die Wissenschaftler hoffen nun auf einen tieferen Einblick in die Prozesse, die bei der Differenzierung von Herzvorläuferzellen ablaufen. Ihre Ergebnisse sind jetzt im Fachblatt PNAS erschienen.

    Dass es im Mäuseherzen ein Reservoir von Vorläufer-Zellen gibt, die sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln können, wird schon lange vermutet. Es hat sich aber als sehr schwierig herausgestellt, diese Zellen zu isolieren und zu charakterisieren. Das ist den Forschern um Professor Dr. Michael I. Kotlikoff von der Cornell University und den Bonner Physiologen Professor Dr. Bernd K. Fleischmann nun gelungen.

    "Wir haben ein neues transgenes Mausmodell entwickelt, um die Vorläuferzellen aus dem Herzen von Mausembryonen zu isolieren und aufzureinigen", erklärt Kotlikoff. "Außerdem konnten wir diese Vorläufer gezielt anregen, sich zu Herzmuskel-, zu glatten Muskel- oder zu Endothelzellen zu entwickeln." Damit ist bewiesen, dass die Vorläuferzellen in drei verschiedene Herzzelltypen differenzieren können. "Wir wollen nun untersuchen, welche Faktoren das Schicksal dieser Zellen bestimmen", so Kotlikoff weiter.

    Therapeutisches Potenzial?

    Möglicherweise haben die Vorläuferzellen auch therapeutisches Potenzial. So könnte man versuchen, sie nach einem Herzinfarkt gezielt zur Bildung neuen Muskelgewebes anzuregen. Von sich aus, also ohne äußeren Reiz, scheinen die Vorläufer allerdings kein Muskelgewebe zu bilden - auch nicht im Falle eines Herzinfarkts. Das zeigen zumindest erste Ergebnisse aus Mausexperimenten. "Außerdem ist noch nicht geklärt, ob es auch im menschlichen Herzen Zellen mit ähnlichen Fähigkeiten gibt", betont Professor Fleischmann. "Es gibt jedoch erste Hinweise darauf."

    Kontakt:
    Professor Dr. Bernd K. Fleischmann
    Institut für Physiologie 1, Life&Brain-Zentrum, Universität Bonn
    Telefon: 0228/6885-200
    E-Mail: bernd.fleischmann@uni-bonn.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).